Connie kommt von ... ???
Mehr und mehr hört man in Deutschland den Rufnamen Connie (auch Conni oder Conny geschrieben). Beispiel: die Schauspielerin und Chansonsängerin Connie Webs. Weit häufiger scheint er in englisch sprechenden Ländern zu sein, dort manchmal noch verkürzt auf Con (oder Conn). Selbst in Afrika ist Connie inzwischen zu finden. Eine junge schwarze Parlamentsabgeordnete von Ruanda (Anfang April 2004 in den ARD-Nachrichten vorgestellt), die sich engagiert für den demokratischen Wiederaufbau ihres Landes einsetzt, nennt sich Connie Bwiza.

Meist von Cornelius oder Constance
Leitet sich Connie ebenfalls von Cornelia oder Cornelius ab?
In vielen Fällen ja. Man hat hier die Auswahl wie bei kaum einem anderen Vornamen: Connie kann weiblich sein (ganz überwiegend), aber auch männlich und kann auf Cornelius, Cornelia, Konstanze, Konrad oder noch andere Ursprünge zurückgehen.
In Deutschland scheint Connie meist die Kurzform von Cornelia zu sein. So gibt Dr. VOORGANGs Buch Die schönsten Vornamen, 1994, Conny nur als andere Form von Cornelia an. In dem 1998 erschienenen Großen Vornamen-Lexikon von Friedrich Wilhelm WEITERSHAUS werden Konni, Konny und Conny an einer Stelle als Kurzformen von lediglich Konrad und Konstantin aufgeführt. An anderer Stelle heißt es aber dort, Connie und Conny, als weiblicher wie männlicher Vorname gebraucht, seien englische Kurzformen von Conrad, Constance, Constantin und Cornelia. Laut dem ebenfalls 1998 erschienenen Großen Vornamenslexikon von Duden ist der weibliche Vorname Connie oder Conny die Koseform von Cornelia oder Constance. Diese Duden-Meinung - Connie von Cornelia oder Constance - findet sich auch sonst häufig.
Auch in den Niederlanden wird Connie (mit den Endungen i, ie oder y) laut Spectrum Voornamenboek von van der SCHAAR, GERRITZEN und BERNS, 1992, von Constance oder Cornelia abgeleitet und ist dort ein Frauen- und Männername.

Ein süßes Früchtchen
Wie verbreitet inzwischen (2004) der Vorname Conny in Deutschland ist, zeigt sich auch daran, dass ihm eine der vielen Vornamen-Karten gewidmet ist, so jedenfalls von der Firma Albatros GmbH in Lachendorf. Unter der vorstehenden Überschrift ist dort groß ein strahlendes Baby zu sehen. Die Connys werden als folgender Typ geschildert:
Expertengruppe kommt zu positivem Ergebnis:
Conny ist intelligent, hat eine starke Persönlichkeit und gibt anderen Lebenskraft. Sie stellt eigene Bedürfnisse zurück, um Freunden und der Familie zu helfen. Conny ist eine kluge und interessante Gesprächspartnerin. Sie ist ehrlich und sehr freundlich.

Conny’s Glücksspruch:
Lebe jeden Tag, als wäre es Dein letzter.

Im englischsprachigen Raum dürfte sich aber Conny nur selten von Cornelia ableiten. So ist laut The Complete Book of Baby Names, 1993, und The Oxford Dictionary of Englisch Christian Names, 3. Ausgabe 1993, Connie eines der verschiedenen Kurzformen von Constance oder Constantia (Constantia bedeutet im Lateinischen Standhaftigkeit. Die heilige Constantia war Tochter Konstantins des Großen, 280–337). Auch das bekannte englisch-deutsche Wörterbuch Pons, 1983, führt in einer Zusammenstellung der gebräuchlichen englischen Vornamen Constance auf und als dessen Kurzform Connie. Constance bzw. Constantia hat eine lange Tradition in England und war vor allem zu Anfang des 19. Jh. beliebt. Laut The Guinness Book of Names, Ausgabe 1993, stand Constance 1925 bei den beliebtesten Mädchennamen in England und Wales an 41. Stelle.
Stark vereinfachend kann man also sagen: Connie bedeutet entweder die Standhafte (von Constance abgeleitet) oder die Cornelierin (von Cornelia abgeleitet). Im Falle Cornelia treten dann aber wieder andere Fragen auf, wie bereits weiter vorn im Kapitel "Cornelia von Cornelius!?" aufgezeigt wurde.
Anzeige in der Westfälischen Rundschau vom 12.12.2000 Werbetafel an einer Straße in Schwerin (Foto Aug. 2003).

Corny eindeutig von Cornelia
Die Herkunft von Cornie oder Corny (also mit einem r) ist dagegen in den englischsprachigen Ländern klar: Es ist die Kurzform für Cornelia. Auch in Deutschland scheint sich inzwischen immer häufiger Cornie/Corni/Corny als Kurzform für Cornelia einzubürgern. So brachte am 8.8.1998 die ARD in der Tagesschau einen längeren Bericht über die Schauspielerin Corny Schmidt, die ihr 10-jähriges Jubiläum am alternativen Theater auf der Hamburger Reeperbahn feierte.


Für Kids die "Conni-Bücher"
Ein Renner für Kinder im Vorschulalter sind die "Conni-Bücher", geschrieben von Liane SCHNEIDER und illustriert von Eva WENZEL-BÜRGER. Die kleinen bunten Heftchen für Kinder ab drei Jahren erscheinen seit 1995 in der Reihe "Lesemaus" im Carlsen-Verlag. Die Titel lauten Conni auf dem Bauernhof, Conni kommt in den Kindergarten, Conni geht zum Zahnarzt usw., jeweils beginnend mit Conni. 2001 waren schon mindestens elf Conni-Hefte erschienen, alle bereits umgestellt auf die neue Rechtschreibung. Sie sind auch als Audio-Kassetten auf dem Markt.
Seit Anfang 2004 gibt es eine neue Schriftenreihe unter dem Titel
Meine Freundin Conni
Mit Conni unterwegs

spielen, malen, raten

Die Heftchen sind dazu gedacht, Kinder auf Reisen zu beschäftigen. Auch diese Reihe ist ein Erfolg geworden. In einer Tageszeitung (Oktober 2004) war sogar schon von "Conni - Superstar der Junioren" die Rede.
Zu Weihnachten 2008 erschien eine CD mit dem Hörspiel Conni und das ganz spezielle Weihnachtsfest für Kinder ab fünf Jahren. Anscheinend auch ein Verkaufshit.

Conny Condor rückte aus
Anfang Mai 1995 ging oder besser flog ein Conny Condor durch die Tagespresse. Sie berichtete nämlich darüber, dass ein in der Adlerwarte Berlebeck in Detmold geschlüpfter Andenkondor dieses Namens (3,30 m Flügelspannweite!) bei einem seiner ersten Freiflüge ausgerückt war. Zur allgemeinen Erleichterung kehrte er aber nach zwei Wochen freiwillig und wohlbehalten wieder zurück.

Conny’s Reisebüro
In manchen Fällen dürfte die Herkunft von Connie eindeutig sein. Eine nach der Wende neu errichtete Firma in der Hageböckerstraße in Güstrow, Mecklenburg, nennt sich "Conny’s Reisebüro"; Eigentümerin ist eine Kornelia Wiechert.

In Berlin "Conny’s Container"
Eine Anzahl Läden in Berlin, die Billig-Artikel vertreiben, tragen diesen Namen, heute mit dem Zusatz "Alles drin was günstig ist". Es handelt sich um "Schnäppchenmärkte für Artikel des täglichen Gebrauchs", die nach dem Franchise-System arbeiten. Inzwischen (2015) sind sie an etwa 50 Standorten vertreten. Ausgangsort und Schwerpunkt ist Berlin.

conny kornfeld
Auf dem Weihnachtsmarkt 2008 in Unna verkaufte eine conny kornfeld kernseife; (sie fertigt aber auch andere duftende Seifen an, so auch "aus Mandelöl, verfeinert mit Apfelöl und Glitter").
Bei ihr kommt Conny von Cornelia, wie aus dem Telefonbuch zu ersehen ist.
Offenbar hat Conny Erfolg. Auch 2010 auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt (der mit dem größten Weichnachtsbaum der Welt!) war ein kleiner, aber sehr feiner Stand mit Kosmetik-Artikeln vertreten. Auf seinem weißen Hintergrund standen allein die Worte:
connie kornfeld
                  Germany



Bei Männern Connie deutschen oder keltischen Ursprungs
Die männliche englische Kurzform Connie oder Con wird in erster Linie auf Conrad zurückgeführt, also auf einen Vornamen deutschen Ursprungs, der aber in England nicht ungebräuchlich ist. Beide Kurzformen können aber laut dem oben zitierten Book of Baby Names, 1993, auch auf Constantine oder den irischen Vornamen Conan zurückgehen, der keltischen Ursprungs ist.
Daneben sei in Irland Conn die gebräuchliche Form für den altkeltischen Namen Kuno.

Cornelis/Conni 2012 im Stasi-Dokudrama
Im September 2012 kam der Spielfilm Wir wollten aufs Meer in die deutschen Kinos, das Erstlingswerk des Regisseurs Toke Constantin HEBBELN. Die beiden Protagonisten sind zwei Freunde namens Andreas und Cornelis (gespielt von Alexander Fehling), von seinen Bekannten Conni gerufen. Der Film spielt in den frühen 1980er Jahren in der DDR. Sie wollen hinaus in die große weite Welt — als Matrosen bei der Handelsmarine, damals die einzige Möglichkeit dazu. Mit diesem Ziel heuern sie in Rostock als Werftarbeiter an. Sie geraten dabei in die Fänge der Stasi. Ihr Traum endet in Verrat und Gefängnis.

Die Frage: Warum nannte der Regisseur einen seiner beiden Helden Cornelis? Gab es den Namen damals häufiger in der DDR? Immerhin war Cornelia dort 1961 der beliebteste weibliche Vorname.

Seit 2012 (oder schon ein paar Jahre früher) taucht ein Konny Reimann in den deutschen Medien auf. Große Überschrift in der Westfälischen Rundschau vom 15.11.2012: "Der Mann, den es nach Texas zog — Auswanderer Konny Reimann tourt durch Deutschland und erzählt aus seinem Leben. Heute in Witten". Der gelernte Schiffsmaschinenbauer wanderte 2004 mit Frau und zwei Kindern von Hamburg in die USA aus. Sein Grundstück dort, auf dem er auch Ferienhäuser errichtete, nannte er "Konny-Island". Seine Familie gilt als "bekannteste Auswandererfamilie Deutschlands".
Auf welchen Ursprung bei ihm "Konny" zurückzuführen ist, konnte der Verfasser bisher nicht herausfinden.

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