Auf Ikonen ist das "C" ein S
Außer bei der Schreibung und Aussprache kann das C noch weitere Verwirrung stiften. Man findet den Großbuchstaben C, wie ihn schon die Römer brauchten, auf vielen antiken Mosaiken im östlichen Mittelmeerraum und bis heute auf den Ikonen der griechisch-orthodoxen Kirche. Es ist aber überhaupt kein C. Vielmehr verkörpert das Zeichen dort den Großbuchstaben S, wahrscheinlich eine frühere Schreibweise des Großbuchstabens sigma (= stimmloses s) der griechischen Schrift. So findet man auf den zahllosen Jesus-Darstellungen der orthodoxen Kirche nahezu immer die Buchstabenkombination IC XC. Es sind die jeweiligen Anfangs- und Endbuchstaben von JESUS CHRISTOS (J = I, CH = X im griechischen Alphabet), wobei der Endbuchstabe S wie ein C aussieht. Ähnliches gilt für die antiken Mosaiken mit griechischer Beschriftung: Das vermeintliche C ist das große S.

Die Zeichen IC XC bei den Jesus-Darstellungen der orthodoxen Kirche sind die Abkürzung für Jesus Christos. Das vermeintliche C ist eine alte Form des "großen S" in der griechischen Schrift. Als Beispiel der Ausschnitt aus einer Ikone. Auch auf antiken Mosaiken mit griechischer Schrift ist das, was wie ein C aussieht, ein "großes S". Hier der attische König Ikarios, der Sage nach der erste Mensch, der Wein herzustellen verstand, in einem Bodenmosaik einer römischen Villa des 3. Jahrh. in Paphos auf Zypern. (Foto April 2001)


Fuchsie ’Madame Cornelissen’
Abgesehen von einigen Botanikern dürften nur wenige Menschen von sich sagen können, dass eine Blume ihren Namen trägt. Frauen mit dem Namen Cornelissen können es. Per Zufall entdeckte Josef Cornelissen aus Unna (der Verfasser), als er bei der Staudengärtnerei Gräfin von Zeppelin in Laufen/Baden anhand des Katalogs Pflanzen bestellte, dass diese auch eine Fuchsiensorte ’Mme Cornelissen’ anbot. Beschreibung: "80 cm, große Blüten, außen rot, innen weiß".
Zum nächsten Geburtstag schenkte er seiner Frau ein Exemplar.
Wie er später dazu erfahren konnte, handelt es sich um eine Hybride der Fuchsiensorte ’Magellanica’. Die Sorte ’Madame Cornelissen’ gibt es schon seit dem Jahre 1860; sie stammt von einem belgischen Züchter. Vermutlich hieß dieser Cornelissen und hat die Neuzüchtung - wie dies nicht selten ist - nach seiner Frau benannt. Die ’Madame Cornelissen’ ist winterhart, wird bis zu 1 m hoch und gilt als einfach zu halten. Eine Sorte, die schon in der Vergangenheit zu den beliebtesten Fuchsien gehörte und heute immer noch häufig anzutreffen ist. 1993 bekam sie den "Award of Garden Merit" als besonders empfehlenswerte Gartenpflanze.
In einem britischen Fuchsienbüchlein, erschienen 1992 (Collins Garden Guide: Fuchsias von Kenneth A. BECKET) wird sie als "indispensable" (= unentbehrliche) Sorte bezeichnet. Mit ihrer Züchtung seien seinerzeit erstmals weiß/rote Blüten aufgekommen. Sie ist dort auf einem Foto wiedergegeben mit dem Text:
"Raised in 1860, ’Mme Cornelissen’ ist still one of the best hardy sorts"
(Obwohl schon 1860 gezüchtet, ist Mme C. immer noch eine der besten winterharten Sorten).

Auf der schottischen Insel Skye
Diese Erfahrung konnte Frau Cornelissen aus Unna sogar selbst machen. Als sie im Juli 1999 mit ihrem Mann Urlaub in Schottland machte, besuchten sie im hohen Norden auf der Hebriden-Insel Skye das dortige Visitors Centre. Das angeschlossene Gartencenter mit beliebten Gartenpflanzen der Insel führte auch Fuchsien. Als Barbara Cornelissen eine davon in die Hand nahm, las sie zu ihrer Überraschung auf dem Etikett:
"Fuchsia ’Madame Cornelissen’
Hardy fuchsia with showy red und white flowers in summer & autumn.
Good coastal plant. Any soil in sun oder shade. Ht 2-3"
(Winterharte Fuchsie mit auffallenden roten und weißen Blüten im Sommer und Herbst.
Für die Küstenregion gut geeignet. Gedeiht in jedem Boden bei Sonne oder Schatten. Höhe 2 bis 3 Fuß).

Wegen des relativ milden Klima infolge des Golfstroms kann die Fuchsie dort auch im Winter draußen bleiben und bildet größere Sträucher. Barbara Cornelissen erstand eine von ihnen und nahm sie heim nach Unna, wo sie noch heute gedeiht.


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