Wie eine Klette
Ein Vetter, heut Doktor der Zahnmedizin,
Als Twen, er hatte viel Faxen im Sinn.
Er wollte, wie andere in den Jahren,
Auch stolz auf einem Moped fahren!
Lange fuhr er durch Straßen und Fluren.
Allmählich kamen die Reparaturen.
Die wurden langsam zu teuer bloß.
Der Geldbeutel war noch nicht so groß.
Er dachte sich, wie ich's wohl mache,
Daß noch was rausspringt bei der Sache?
Irgendwo hat er's Moped hingestellt
und als gestohlen dann gemeldt!
Die Versicherung zahlt, dacht er, ich wette.
Doch's Moped hing ihm an wie 'ne Klette!
Ein paar Tage später bringt's vorbei
"Dein Freund und Helfer" - die Polizei.
In den Kanal warf er's voll Wut und Gischt.
Wasserschutzpolizei hat's rausgefischt,
Heimgebracht und nachgesehen,
Ob ihm bei dem "Unfall" nichts geschehen!
Mutters armes Herz schlug ganz enorm,
Sah die nur eine Uniform.
Zum Schluß hat selbst er eingesehen,
So kann es nicht mehr weitergehen
mit dem geliebten Fahrgestell!
Zum Schrotthändler bracht er es schnell.
Dort wurde es zerlegt im Nu -
Vorm Moped hatte die Familie Ruh!
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Lieber, guter Opa, Dir zu Ehren
stehen wir mit Flaschen hier.
Recht viel Glück aus ganzem Herzen
wünschen zum Geburtstag wir.
In wenigen Worten woll'n wir sagen,
was gewesen in vergang'nen 30.000 Tagen.
Jede Flasche sei ein Symbol
für 10 Jahre Deines Lebens voll.
Nr. 1, die Flasche da,
war in ihrem Zweck Dir klar.
"Klein fängt man an", steht hier geschrieben,
und dabei ist's bis heut geblieben!
10 bis 20, die Jahre der Pubertät,
erweckten Geschmack und Qualität.
Schon damals war klar: Mit Korn
sind die Cornelissens immer vorn!
Rein gebrannt aus Korn und Wacholderbeeren,
so möchten das 3. Jahrzehnt wir ehren.
Du kommst ins volle Mannesalter rein,
da kann es auch was Deftiges sein.
Süß und sauer waren die nächsten Jahr,
Frau, Kind, Krieg und was sonst noch war.
Und mancher Schluck war manches Mal
ganz wie der "Saure Fritz Spezial".
Dann kamen die Jahre von 40 bis 50,
so'n echter Korn wurde nun zünftig.
Die ersten Enkel wurden gebor'n,
verdient ist ein "Jubiläums-Doppelkorn"!
Froh lächelnd wie der "Krugmann" auf dem Bilde
verlangst Du nun "Weizen", jedoch nur "milde".
Mehr als die Hälfte von 100 hast Du schon.
Nur weiter, noch kannst Du nicht r(o)hn!
Mit 65 ist Schluß aller Schinderei,
doch jetzt fängt sie an – die echte Hetzerei:
Wie "Fürst Bismarck" würd'st Du gern leben,
aber – wo sollst Du die Zeit hernehmen?
An Flaschen sind's nun reichlich viel!
Was war's, was Dir noch sonst gefiel?
Nie konntest Du's lassen,
zu rauchen, zu qualmen und zu paffen!
Dein Name spricht für sich allein,
Korn und Zigarren soll'ns auch in Zukunft sein.
Darauf, nun laßt uns stoßen an:
auf der Familie großen Herremann!!!
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