(= Hier ist begraben der Leichnam des verehrungswürdigen, verdienten (?) Mannes und Magisters Cornelij Cornelijz, Lizentiat beider Rechte, Kantor und Kanoniker dieser Kirche, solange er leben wird. Gestorben 13. August 1579.) Nach Vergleichen mit anderen Inschriften entspricht offenbar das j dem i. |
Grabstein in der Antwerpener Klosterkirche St. Michael |
Grabstein für den "ehrsamen" Cornelis Cornelissen, seine Frau und deren zweiten Ehemann in der Antwerpener Walburgis-Kirche. |
Ein gewisser Willem Cornelis demonstrierte schon um 1230 in Antwerpen, wie leicht es war, die für diese Ketzerei so charakteristische Gesetzesverachtung mit dem mehr oder weniger freiwilligen Kult der Armut zu verquicken. Denn dieser Mann, der selbst auf eine geistliche Pfründe verzichtet hatte, um sich einem "apostolischen" Leben zu widmen, erklärte, alle Mönche seien gnadenlos verdammt, weil sie sich nicht einer vollkommenen Armut befleißigten, während doch unbedingt eingehaltene Armut jede sonstige Sünde auslösche - woraus folgte, dass die Armen unter anderm sündlos Unzucht treiben dürfen; und von Cornelis selbst wird berichtet, "er sei ganz und gar der Lust hingegeben" gewesen. Noch nach zwanzig und mehr Jahren blieben die geistlichen Behörden Antwerpens bemüht, solche Vorstellungen in der Bevölkerung zu bekämpfen. |