Im 19. Jahrhundert:
"Cornelia - Taschenbuch für deutsche Frauen"
Im 19. Jh. war der Vorname Cornelia in Deutschland allgemein bekannt und muss einen sehr guten Klang gehabt haben. Trugen doch damals gleich vier Jahrbücher bzw. Zeitschriften zur Erbauung der Familie den Namen Cornelia als Titel. So erschien von 1816 bis 1874
Cornelia
Taschenbuch für deutsche Frauen
Das in 58 Jahrgängen veröffentlichte, aber wohl jeweils mehrere Jahrgänge umfassende Taschenbuch war von Aloys Schreiber begründet und später von Frater Hilarius fortgeführt worden.
Daneben gab es in den Jahren 1855 bis 1857
Cornelia
Monatshefte für Töchter gebildeter Familien von 12-16 Jahren.
Beiträge zur Unterhaltung, Belehrung und Beschäftigung
redigiert von Ferd. Jansen.
Am bedeutendsten war wohl die Zeitschrift Cornelia, die zunächst, nämlich ab 1864 unter dem Titel
Cornelia
Zeitschrift für häusliche Erziehung.
Unter Mitwirkung bewährter u. erfahrener Pädagogen u. Aerzte, hersg. v. Carl Pilz
herauskam, ab 1888 unter dem Titel
Cornelia
Deutsche Elternzeitung
Später trug sie den Zusatz Organ der Schrebervereine Leipzigs u. Umgebung. Seit dem Jahre 1899 erschien sie unter dem Titel
Cornelia
Illustrierte Monatschrift für das deutsche Elternhaus.
und war vereinigt mit der Zeitschrift Die deutsche Volksschule. Sie führte seitdem den Zusatz Organ des Vereins zum Schutz der Kinder vor Ausnutzung und Mißhandlung. Insgesamt erschien Cornelia in 44 Jahrgängen bis Dezember 1907. Weiterhin erschien ab 1879 unter der Redaktion von Andr. Leuse ein Illustriertes Legendenblatt mit dem Titel
Cornelia
Heilige Schatzkammer christlicher Familien
in 52 Nummern.
Weiterhin gab es zwei Schauspiele mit dem Titel Cornelia, das eine von J. von Werther, das andere von Albert Detto (1888 in Leipzig erschienen). Auch ein Gedicht von Gustav Pfizer trug den Titel Cornelia (1840 erschien ein Buch von ihm mit seitenlangen Dichtungen, aber ohne das Gedicht Cornelia).
Im 20. Jahrhundert: "Die guten Cornelia-Romane"
Der gute Klang des Namens Cornelia - jedenfalls aus der Sicht der Verleger - überdauerte sowohl die Jahrhundertwende wie auch die durch die beiden Weltkriege hervorgerufenen Umwälzungen: In den Jahren 1949 bis 1958 wurde eine ganze Roman-Reihe unter der Bezeichnung
Die guten Cornelia-Romane
vom "Verlag der Cornelia-Romane" (Hallwag) im schweizerischen Bern herausgegeben. Die Romane, jeweils mit 96 Seiten Umfang, stammten von den verschiedensten Autoren, teilweise von weltbekannten Erfolgsschriftstellern. Im Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums (GV) sind 35 unterschiedliche Titel aufgeführt. Nachstehend eine Auswahl:
- Liebesbriefe für Angelika von Charlotte Kaufmann, 1949
- Getrennt und wieder vereint von Anne Duffield, 1952
- Der unbekannte Verlobte von Otfried von Hanstein, 1952
- Schloß Mandrake von Barbara Cartland, 1955
- Werkstudentin Barbara Schott von Kaspar Kaspari, 1956
- Herz sucht Herz von Monica Ewer, 1957
Noch vor Beginn des 2. Weltkrieges wurde 1939 ein Werk von Friedrich Schnack veröffentlicht unter der Bezeichnung Cornelia und die Heilkräuter. Naturdichtung.
Leicht nachzuvollziehen ist, dass sich die Hauszeitung der Lebensmittelhandelskette Cornelius Stüssgen AG, Köln, Cornelia nennt, und zwar schon seit den 1950er Jahren. Der Name Cornelia findet sich aber auch in prosaischeren Zusammenhängen: Im Telefonbuch von Berlin ist mit mehreren Anschlüssen eine "Cornelia-Rohrreinigung-Sanitär-Schnelldienst GmbH" verzeichnet.
Der überzeugendste Beleg für die weite Verbreitung des Namens Cornelia in der Literatur dürfte wohl darin zu sehen sein, dass im Juli 2003 im Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin unter dem Suchwort "Cornelia" 1.671 Treffer zu finden waren!
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