Ritter Peter von Cornelius (1783–1867, geadelt 1825), Maler, laut Großem Brockhaus der "Hauptmeister der deutschen Monumentalmalerei des 19. Jahrhunderts", zu den "Nazarenern" gehörend. Wird weiter unten noch näher behandelt.Das 1912 von Ulrich THIEME herausgegebene Standardwerk Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Band 7, führt noch folgende Cornelius-se auf:
Peter Cornelius (1824–1874), Komponist und Dichter, Neffe des vorgenannten Peter von Cornelius. Sein Hauptwerk ist die komische Oper "Der Barbier von Bagdad", die 1858 von Liszt in Weimar uraufgeführt wurde.
Carl Adolf von Cornelius (1819–1903), Historiker, Bruder des vorstehenden Peter Cornelius. Professor in Bonn und München, 1848/49 Mitglied der ersten Deutschen Nationalversammlung, engagiert in katholischen Reformbewegungen, übergetreten zum Altkatholizismus.
Hans Cornelius (1863–1947), Philosoph und Kunstpädagoge, vertrat im Gegensatz zu den Neukantianern eine empiristische Erkenntnistheorie.
"Weniger ausgezeichnet durch großen Reichthum und Mannigfaltigkeit geistiger Anlage, hat er durch Wärme des Herzens, ein feines und lebhaftes Gefühl, daneben durch die Wahrhaftigkeit und Tapferkeit seines Wesens und durch den Ernst, mit dem er seinem Berufe, den er als ein Werkzeug der Erziehung des Menschengeschlechtes und als ein Priesterthum des Wahren, Guten und Schönen heilig hielt, in treuer Pflichterfüllung diente und sich in unablässigem Nachdenken und Studium zu der Höhe menschlicher und künstlerischer Ausbildung empor arbeitete, das Ziel erreicht, dass man ihn, wenn auch im engeren Rahmen eines bestimmten Zweiges dramatischer Darstellungen, mit den ersten deutschen Künstlern gleichstellen durfte." |
"Der berühmteste deutsche Historienmaler neuerer Zeit und Stifter einer großen Schule, ist er zugleich der weitaus einflußreichste unter jenen Meistern, welche zu Anfang des Jahrhunderts den Grund zu einer nationalen Kunst legten, die ihm ihre höchsten Leistungen verdankt. ...
Die magische Gewalt über Andere, die er zu allen Zeiten besessen, erwarb ihm denn auch früh zahlreiche Freunde. ...
Voll Schwärmerei und Ueberschwenglichkeit treten uns doch die starke Vaterlandsliebe, der glühende Franzosenhaß und das feste Bewußtsein des eignen hohen Berufes ... als die festen Punkte in den sonst noch so sehr schwankenden Meinungen entgegen. ...
Der Meister selber war allmählich wieder ganz katholisch geworden, was ihn indeß nicht abhielt, noch im 78. Jahre eine 20jährige Frau zu heirathen, nach dem er längst wieder Wittwer geworden. ...
Nachdem Cornelius lange Jahre von dem ihm verhaßten Berlin abwesend seine Zeit meistens in Rom zugebracht, kehrte er 1860 dahin endlich zurück, um es nicht mehr zu verlassen."
"Diese Kartons, von denen ein Theil die Rundreise durch Deutschland gemacht hat, gehören mit zu dem Großartigsten, was die Kunst je geleistet hat. Der unerschöpfliche Reichthum der Phantasie, die Wahrheit des Ausdrucks, die gewaltige Formengestaltung, die Frische und Lebendigkeit des Ganzen und die überall hervorbrechende Gedankefülle können nicht anders als überwältigend wirken. Nichts ist konventionell, Alles natürlich, von der Genialität der unverkennbaren Meisterhand zeugend. Was überhaupt Cornelius vor allen anderen Malern der Neuzeit besonders eigenthümlich ist, ihn vor Allen auszeichnet und ihm den Ehrenplatz unter den Meistern aller Nationen und Zeiten sichert, das ist seine Gedankenfülle, die Verarbeitung der Idee, die Dichtung in der Kunst. ... Die Huldigung, die ihm in allen deutschen Städten dargebracht wurde, beweist hinlänglich, in welcher Achtung er steht, und wie einmüthig sich Alles vor dem gewaltigen Genius beugt."(Die vorerwähnten Kartons waren für das nicht ausgeführte Campo santo entworfen, die geplante Ruhestätte der preußischen Königsfamilie.) |
"So ist er durch seinen Einfluss auf die Kunstentwicklung, trotz seiner fast fürstengleichen Stellung durch Jahrzehnte hindurch, schließlich nicht bedeutend geworden, - als Individualität wird er immer groß bleiben."Auch nach heutigem Kunstverständnis steht Cornelius bei weitem nicht mehr so hoch oben wie zu Lebzeiten. Das 1994 erschienene Lexikon der Kunst (Deutsche Ausgabe, Karl Müller Verlag) urteilt über ihn:
"Cornelius Versuch, einerseits an die im Klassizismus verloren gegangene Tradition der Malerei wieder anzuknüpfen, sie andererseits aber mit romantischen Vorstellungen zu verbinden, führte ihn anscheinend in einen ausweglosen Zwiespalt. ... Auch bei seinen späteren monumentalen Gemälden blieb die Farbe der zeichnerischen Form untergeordnet."In der 2001 nach umfassender Renovierung wiedereröffneten Alten Nationalgalerie (erbaut 1867–1876) auf der Museumsinsel nimmt er keinen zentralen Platz mehr ein. Der dazu neu erschienene Ausstellungskatalog von Wesenberg/Förschl schreibt:
"Peter von Cornelius, der Maler und Zeichner aus dem Kreise der Nazarener, der in Rom, München, Düsseldorf und Berlin tätig war und zu den geheiligten und offiziell gefeierten Künstlern seiner Zeit gehörte. Er war seit jeher durch die Kartons sowie seine Mitwirkung an den Wandbildern der Casa Bartholdy repräsentativ in der Nationalgalerie vertreten. ... Die zwei wichtigsten Säle des Hauptgeschosses in der Nationalgalerie waren einst seiner Kunst vorbehalten, und an der Stirnseite stand in einer hoheitsvollen Nische seine vergoldete kolossale Bronzebüste, von dem Düsseldorfer Bildhauer August Wittich geschaffen."Heute ist den Fresken der Casa Bartholdy mit der Josefsgeschichte ein Saal im 3. Geschoss gewidmet sowie den Kartons (Entwürfe für - kriegszerstörte - Fresken in der Münchener Glyptothek) ein Eckraum ganz in der Nähe. Dort steht auch eine marmorne Büste mit der eingemeißelten Inschrift:
Der Cornelius-Preis wurde in dreifacher Form verliehen: für Malerei, für Bildhauerei und als Förderpreis. So ging er 1957 an den Maler Walter Gilles (München), an den Bildhauer Gustav Seitz (Berlin) und der Förderpreis an Gerhard Wind (Düsseldorf). |
"Mit der Ausstellung kehren die Glyptothekskartons an den Ort ihrer ersten musealen Präsentation zurück: Nach CorneliusTod wurden sie als Teil der ständigen Sammlung im Mittelgeschoss der 1876 neu eröffneten Nationalgalerie gezeigt. Die Kunst von Cornelius wurde damit zum Höhepunkt der Kunstentwicklung des 19. Jahrhunderts und gleichzeitig zur offiziellen Staatskunst deklariert. Die Kartons sind somit aufs engste mit der Gründungsgeschichte der Nationalgalerie verbunden."Unter dem Titel "Cornelius und die Impressionisten - Seine Vertreibung aus dem Ruhmestempel" wird ausgeführt:
"Die Erfolgsgeschichte der Kartons von Peter Cornelius als Höhepunkt der Nationalgalerie war nicht von Dauer. Aufgrund des fundamentalen Paradigmenwechsels in der Bewertung der Kunstentwicklung zum Ende des 19. Jahrhunderts, die nun als konsequenter Weg in den Impressionismus gesehen wurde, erschien Cornelius Kunst rückwärtsgewandt. Die Übernahme des Direktorats durch Hugo von Tschudi 1896 läutete das Ende seiner Vorrangstellung ein. Die von Tschudi gegen alle Widerstände - auch die des Kaisers - in die Nationalgalerie aufgenommenen impressionistischen Werke mit ihrem Primat der Farbe, des Lichts und des subjektiven Augenscheins standen der Kunstauffassung von Cornelius diametral gegenüber."Im Audio-Guide wird dann beim letzten Karton der Bogen von Cornelius zur Moderne geschlagen: Für Cornelius sei die Idee, nicht die Ausführung, der Kern des künstlerischen Schaffens gewesen. Dies sei auch bei modernen Künstlern der Fall.
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Cornelius, WilhelmMan kann nun träumen oder spekulieren, was aus diesem Cornelius geworden ist – oder nach Amerika fliegen und dort weitere Untersuchungen anstellen.
Dichter
geb. 27.5.1809 in Stralsund, gest. ?
Vater: Schiffbaumeister
nahm regen Anteil am politischen Leben und war mit seinem Heimatort sehr eng verbunden; begeisterte sich für Schill an den Maikämpfen von 1809; hielt 1832 eine leidenschaftliche Rede auf dem Hambacher Fest; wurde in Stralsund als verdächtiger Revolutionär verhaftet und in Berlin zu einer längeren Haftstrafe verurteilt; trifft in den Festungen Graudenz und Magdeburg mit Fritz Reuter zusammen; Reuter schildert ihn in "Ut mine Festungstid"; soll 1848 nach Amerika ausgewandet sein, veröffentlicht "Allgemeines deutsches Liederbuch", "Brittenlieder", "Lieder und Fahrten mit Zeichnungen", "Schill und seine Schaar – ein Buch fürs Volk".
"Cornelius, (Anton.) war ein Licentiatus Juris, und schrieb ein Buch, welches viel Lärmens zu seiner Zeit gemacht, und darinnen er die Theologische Streit=Frage von der Seligkeit derer ungetaufften Kinder, auf eine Juristische Art vorstellet und entscheidet. Der Titel ist: Exactissima infantium in limbo clausorum querela advuersus diuinum judicium apud aequum judicem proposita; Apologia diuini judicii contra querelam infantum; infantium ad Apologia diuini judicii responsio; aequi judicis super hac re sententia, Auctore Anton. Cornelio J. V. Licentiato doctiss. Lutetiae apud Christianum Wechelum in via Jacobea sub scuto Basileensi An. 1531 mens. Jan. Man sagt, Christan Wechel sey über dem Drucke dieses gottlosen Buches verarmet; allein andere halten davor, das Buch sey so böse nicht, als man meyne, und Christan Wechel habe nach der Zeit noch lange in gutem Flor gestanden."
hergestellt aus: frischem Fleisch frischer Leber, frischen Zwiebeln,Gewürze/Salz ...und "sonst nichts.". Die Wurst riecht und schmeckt köstlich. Wie man heute (2013) im Internet lesen kann, stammen die "Original Cornelius Spezialitäten ... einfach zum Reinbeißen" aus der industriellen Manufaktur Cornelius in Hockenheim in der Kurpfalz. Das Geschwisterpaar Peter und Petra Cornelius-Morjahn leiten gemeinsam das mittelständische Unternehmen in dritter Generation. |
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"In seinem Geburtsort Herten verbrachte Karl Cornelius zusammen mit seinen Eltern und Geschwistern die Kindheit und Jugend. Nach dem Besuch der Volksschule ließ er sich zum Maurergesellen ausbilden. Nach 1942 wurde er zum Reichsarbeitsdienst eingezogen und erlitt eine Kriegsverletzung. Daraufhin verbrachte Cornelius seine Dienstzeit bis 1945 wegen Arbeitsunfähigkeit im Lazarett. Nach der Währungsreform arbeitete er bis Ende 1959 als Maurer. Ab 1960 bis zu seinem Tod 1989 befand er sich mit Unterbrechungen in psychiatrischer Behandlung. Seit 1983 begann er in seiner Werkstatt bei den Alexianern die Arbeit an seinen verschiedenen Objekten. Den Raum bevölkerten schnell die nach eigenen Entwürfen konstruierten Spielzeuge, Alltagsgegenstände und Vogelkäfige. Nach und nach interessierte sich Karl Cornelius für die Malerei, wobei Bücher und Abbildungen ihm als Vorlagen dienten."Karls Arbeiten befinden sich in der umfangreichen Sammlung des Kunsthauses Kannen. In Gemeinschaftsaustellungen mit anderen Vertretern des Art Brut war ein Teil seiner Werke bisher zu sehen
" (Sein) Studio wirkte sehr belebt, freundlich und einladend durch seinen selbst gebastelten, farbenfrohen Wandschmuck und den in selbst entworfenen Vogelkäfigen lebenden Kanarienvögeln und Finken. Cornelius stellte auch aus Holz mechanisch wirkende, farbig gestaltete Objekte her, die dem Spielzeug sehr ähnlich sind. Beispiele sind etwa Wippen mit darauf platzierten Vögeln, Murmelbahnen, Mobiles aus Vögeln und Flugzeugen sowie Schaukeltiere. Das eigene Studio war für Karl Cornelius zugleich Spielzimmer und Hobbyraum."