"Cornelische Familie, war eines derer edelsten Geschlechter, so wohl was das Alter als auch Verdienste gegen die Republik anlangte. Sie waren gröstentheils Patricii, von Pebeiis findet man wenige".Laut Wikipedia vom 31.10.2007, die unter dem Stichwort Cornelier eine umfangreiche Aufstellung der Vertreter dieses Geschlechts bringt, stammen die patrizischen Zweige wohl von den im 5. Jh. v. Chr. häufig bezeugten Maluginenses ab, und zwar wohl in der folgenden Reihenfolge:
Eines der ältesten und berühmtesten patricischen Geschlechter Roms, das, in viele Familien getheilt, eine große Zahl der ausgezeichnetsten Männer hervorgebracht hat, wie sie kein anderes Geschlecht nachweisen kann, die durch den Glanz ihrer Würden, durch Verdienste um das Vaterland und durch hohen Adel der Gesinnung gleich herrlich erscheinen.Weiter unten heißt es dort:
Zu dem eigentlichen alten patricischen Geschlechte der Cornelier scheinen vornehmlich folgende 4 Familien gehört zu haben: Die Maluginenses, Scipiones, Rufini und Lentuli: Außerdem gab es aber auch viele plebejische Geschlechter der Cornelier, die Dolabellae, Cinnae, Merulae, Mammulae, Balbi, Celsi, Nepotes u.s.w. Schon in den Zeiten des blühenden Freistates, und später, nachdem Sulla Tausenden von Fremden und Sclaven das Bürgerrecht und seinen Namen Cornelius geschenkt hatte, ist es völlig unmöglich gemacht, dieses Geschlecht in seinen Gliedern und Verzweigungen noch weiter zu verfolgen.Nach den dortigen Ausführungen ist der älteste überlieferte Vertreter dieses Geschlechts Servius Cornelius Maluginensis, der im Jahre 269 nach der Gründung Roms, nach unserer Zeitrechnung 484 v. Chr., römischer Konsul war.
Eine antike Wiedergabe des Namens Cornelius. Der Altarstein, der die Fruchtbarkeitsgöttin Cybele auf ihrem Wagen zeigt, ist ihr offenbar von einem Lucius Cornelius Scipio Oreitus (oder Orphitus) gewidmet worden. Er wurde 295 n. Chr. erstellt und ist damit eines der letzten Bildnisse dieses weit verbreiteten Kultes im römischen Reich vor dem Siegeszug des Christentums (aus Rom - Bildatlas der Weltkulturen von Tim Cornell und John Matthews, München 1982). |
Sven RAUSCH schreibt in seinem 2009 erschienenen Werk 50 Klassiker römische Antike über ihn: "Tacitus ist der schafsinnigste aller römischen Geschichtsschreiber. Mit sonst nicht erreichter Tiefe analisiert er das erste Jahrhundert der römischen Kaiserzeit, das den Römern nach langen Bürgerkriegen zwar Frieden, zugleich aber auch den Verlust ihrer Freiheit brachte."
Übrigens: Die bekannte Redewendung Sine ira et studio (= ohne Zorn und Eifer) stammt aus den Annalen des Tacitus, in denen er damit eingangs versichert, dass er unparteiisch berichten werde.
Corneliorum Collegium, war eine Partie von mehr als 10000 Menschen, welche um die Zeit des Triumvirats Knechte waren, die aber L. Cornel. Sylla frey gemacht, und ihnen das Römische Bürger=Recht gegeben, nachdem ihre Herren in denen vorhergegangenen Bürgerlichen Kriegen, da sie des Syllae Gegen=Partey hielten, umkommen waren, oder sonst von Sylla proscribirt und verbannet worden. Diese haben von ihrem Patron allesamt den Namen Cornelius angenommen, und stunden ihm auch auf bedürffenden Fall gleich zu Diensten.Auch sonst war es in Rom üblich, dass Freigelassene den Namen ihres Patrons annahmen.
Als Beispiel für die vielen Träger des Namens Cornelius, die blutsmäßig nichts mit dem Geschlecht der Cornelier zu tun hatten (und trotzdem eine wichtige Rolle im alten Rom spielten), seien kurz Cornelius Balbus Maior und Minor, Onkel und Neffe, vorgestellt. Lucius Cornelius Balbus Minor wurde diese Ehre am 27. März des Jahres 19 v. Chr. unter ungewöhnlichen Verhältnissen zuteil: Es war der erste Triumphzug, der jemandem gewährt wurde, der kein Römer von Geburt war, und der letzte für einen Privatmann. Balbus hatte die Garamanten geschlagen, ein Berbervolk im heutigen Libyen, das Rom gefährlich geworden war. Was über sein Leben bekannt ist, dürfte eher mit gemischten Gefühlen zu betrachten sein. Laut Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Lucius_Cornelius_Balbus_Minor bzw. Maior vom 8.2. 2006) wurde Bal bus im 1. Jh. v. Chr. im heutigen Spanien geboren. Um ihn von seinem Onkel Lucius Cornelius Balbus (Maior = der Ältere) zu unterscheiden, bekam er den Beinamen Minor (= der Jüngere). Die Familie war vermutlich phönizischer Herkunft. Gleichzeitig mit seinem Onkel wurde er aufgrund dessen Verdienste für Rom in Spanien römischer Bürger. Er nahm am Krieg in Ägypten und Spanien teil und wurde für seine Leistungen mit der Aufnahme in das Kollegium der Pontifices belohnt. Von Caesar (100–44 v. Chr.) wurde er mit verschiedenen wichtigen Missionen betraut. Im Jahre 43 v. Chr. war er Quaestor in Spanien, wo er ein großen Vermögen durch Ausplünderung der Einwohner zusammengerafft haben soll. Er war aber auch anderweitig tätig: In Rom baute er ein Theater, schrieb ein Schauspiel über seinen Besuch bei Publius Cornelius Lentulus Spinther in dessen Feldlager und ein Werk über Götter und deren Verehrung. Cornelius Balbus Maior: Caesars Privatsekretär Auch sein Onkel Cornelius Balbus Maior hatte eine gewichtige Rolle gespielt. Er war sehr reich und wesentlich am Zustandekommen des Ersten Triumvirats (60 v. Chr.) beteiligt. Später wurde er Caesars Privatsekretär, bei dem Cicero um Gesprächstermine mit Caesar nachsuchen musste. Nach Caesars Tod scheint er sich Octavian, dem späteren Kaiser Augustus, angeschlossen zu haben. 43 oder 42 v. Chr. war er Praetor, im Jahre 40 v. Chr. sogar Konsul. Diese Ehre wurde mit ihm zum ersten Mal einem Ausländer zuteil. Er führte ein Tagebuch über sein und Caesars Leben. |
Publius Cornelius Scipio Africanus maior, der Bezwinger Hannibals. Der in Schloss Erbach (Odenwald) befindliche Kopf wurde erst 1972 als Porträt dieses Scipio erkannt (aus dem 2001 erschienenen Bildlexikon antiker Personen von German Hafner). |
Der berühmt-berüchtigte Lucius Cornelius Sulla (138–78 v. Chr.), Konsul, Feldherr und Diktator, wegen seiner militärischen Erfolge mit dem Beinamen Felix ("der Glückliche"), auf einer um 59 v. Chr. geprägten Münze (auf der Rückseite ist Sullas Mitkonsul im Jahre 88 v. Chr. Pompeus Rufus abgebildet). Die Buchstaben COS hinter Sulla dürften die Abkürzung für Consul sein, nicht für Cornelius. |
Lucius Cornelius Cinna, römischer Konsul in den Jahren 87–84 v. Chr., einer der Hauptgegner Sullas aus einem anderen Zweig des Corneliergeschlechts. Hier eine Zeichnung der australischen Erfolgsautorin Colleen McCullough, in deren Romanzyklus über Die Herren Roms Sulla eine herausragende Rolle spielt. |
Cornel – ein Cheruskerführer? Darüber hinaus taucht im Band betitelt Cäsar ein Führer der Cherusker namens Cornel auf (S. 127/128). Cäsar trifft ihn nach seiner zweiten Rheinüberquerung im Jahre 53 v. Chr. Beim heutigen Neuwied im Land der Ubier. Wie dort geschildert wird, hatte Cornel 23 Söhne von elf Frauen, dazu eine Anzahl Töchter, von denen er sechs am Leben ließ, um sie vorteilhaft zu verheiraten. Cornel soll der Sohn des berühmt-berüchtigten Cornelius Sulla (138–78 v. Chr.) und einer adligen Cheruskerin gewesen sein. Wie weit es sich um eine historische Person handelt, wäre noch zu untersuchen. Wer es seriöser haben möchte: Der große deutsche Historiker Leopold VON RANKE (1795-1886) setzt sich in seiner neunbändigen Weltgeschichte auch ausführlich mit Sulla auseinander und wertet ihn abschließend so (Band I-II, 3. Auflage 1910, 9. Kapitel): "... ein genialer Mann, der immer seinem Gestirn zu folgen glaubte und durch das Glück, das ihn in allem, was er tat, begleitete, sich selbst und anderen als ein Bevorzugter unter den Sterblichen erschien. Alles, was ihm widerstand, warf er durch Politik und Waffen nieder." |