Cornelia, edle Römerin, die jüngere Tochter des älteren Publius Cornelius Scipio Africanus, die Mutter der Gracchen, erscheint in den Anfängen der röm. Revolutionszeit als das Muster einer vornehmen, hochgebildeten und begabten röm. Frau. Ihrem viel älteren Gatten Tiberius Sempronius Gracchus (Konsul 177 und 163 v. Chr.) schenkte sie zwölf Kinder, von denen aber nur drei am Leben blieben, eine Tochter Sempronia, die später den jüngeren P. Cornelius Scipio Africanus heiratete, und die Söhne Tiberius und Gajus Sempronius Gracchus. Ihrer Erziehung widmete sie ihr Leben und schlug die Hand des Königs Ptolemäus Physkon von Ägypten aus. Mit ihren Söhnen und deren großartigen Reformplänen stand sie in enger innerer Verbindung; einige Bruchstücke von Briefen an Gajus sind noch bei Cornelius Nepos erhalten und mit Unrecht als unecht verdächtigt worden. Sie überlebte beide Söhne und ertrug deren tragischen Untergang mit stolzer Fassung.Der berühmte römische Politiker, Philosoph und Dichter Seneca (um 4 v. Chr.–65 n. Chr.) führte in seinen Trostschriften an Frauen das Beispiel von Müttern an, die ihre Kinder hatten sterben sehen. Dabei weist er vor allem auf Cornelia hin, die Mutter der Gracchen, die zehn ihrer zwölf Kinder hatte begraben müssen, bevor auch die letzten starben – durch Mord.
Als eine kampanische Dame sie nach ihrem Schmuck fragte, sagte sie, auf ihre Kinder zeigend: "Diese sind mein Schmuck".Diese Begebenheit wird auch in dem 1851 erschienenen Roman Cornelia geschildert, dort aber in romanhaft ausgedehnter Form.
Cornelia, eine Römische Dame, wurde an Julium Caesarem verheurachet, der mit ihr Juliam, des Pompeji Gemahlin, zeugete. Caesar hielte ihr selbsten, seine Liebe gegen sie zu bezeigen, die Leichen=Rede, und berief ihren Bruder Cinnam wieder aus dem Exsilio, ums Jahr 708 nach Erbauung der Stadt Rom.Von den vorstehenden Römerinnen dürften vor allem zwei durch Romane und Filme immer wieder ins Gedächtnis zurückgerufen werden: Cornelia, Tochter des Cornelius Cinna (gestorben 84 v. Chr.), die erste Frau des damals erst 16-jährigen Cäsars (102–44 v. Chr.), die ihm seine einzige Tochter gebar, sowie Cornelia Metella, die zweite Frau des Gnaeus Pompejus Magnus (106–48 v. Chr.), des späteren Gegenspielers Cäsars.
Cornelia, Metelli Scipionis Tochter und Pompeji Gemahlin, war ein gelehrtes Frauenzimmer, verstunde sich wohl auf die Geometrie, war in der Music erfahren, und machte einen nicht unangenehmen Vers.
Cornelia, eine Römerin und Gemahlin Publii Sixti, deren Cuero in seinen Episteln gedencket.
Cornelia, eine aus dem Geschlechte derer Cossorum, wurde zu denen Zeiten des Kaysers Neronis eine Vestalische Jungfrau.
Cornelia, mit dem Zu=Namen Maximilla, war eine Vestalische Jungfrau, und wurde unter dem Kayser Domitiano wegen falsch beschuldigter Unzucht lebendig vergraben.
Cornelia, römische Patricierin, berüchtigte Giftmischerin, vergiftete um 331 v. Chr. zur Zeit einer Seuche im Verein mit 20 anderen römischen Frauen mehre hundert (nach Einigen 170, nach Anderen 370) Patricier. Eine Sklavin verrieth endlich das Treiben der mörderischen Weiber; sie wurden bei der Bereitung des Giftes überrascht u. gaben sich durch dasselbe sogleich selbst den Tod."
Kaiserin Julia Cornelia Salonina, gestorben 268 n. Chr. Statue in Sankt Petersburg
(aus dem 2001 erschienenen Bildlexikon antiker Personen von German Hafner) |
"Sonst ist bey dieser Familie merckwürdig, daß sie keinen Verstorbenen nach damahliger Gewohnheit verbrennen, sondern alle begraben laßen, und ist L. Cornelius Sylla der erste, welcher auf sein Verlangen nach dem Tode verbrannt worden."Aus welchem Grund die Cornelier in den frühen Jahrhunderten ihre Toten nicht einäscherten, wie damals bei den Römern üblich, scheint nirgendwo erklärt zu sein.
Zur Übersetzung von römischen Grabinschriften sind Spezialkenntnisse erforderlich, die der Verfasser nicht hat. Klar ist nur, dass das Wort Corn die Abkürzung für Cornelia ist und diese eine Ehefrau (= uxor) war. Spanien war im 2. Jh. eine blühende römische Provinz, aus der berühmte Römer wie Seneca und die Kaiser Trajan, Hadrian und Theodosius hervorgegangen sind. Ob es sich bei der toten Cornelia um eine Angehörige des berühmten Cornelier-Geschlechts handelt, ist sehr fraglich. Eher könnte sie aus einer Familie von Freigelassenen stammen. War es doch im römischen Reich üblich, dass Freigelassene den Geschlechternamen des Freilassenden annahmen. |
Corneliengüter, Grundstücke, von denen Leibeigene dem Grundherrn sogenanntes Hauptrecht od. einen Zins geben.