In Stein, Holz, Farbe, Glas
Darüber hinaus sind in Kornelimünster weitere Cornelius-Darstellungen zu bewundern:

Kornelius-Kapelle:
– Die 1708 eingeweihte Kornelius-Kapelle trägt auf der Spitze, einem achtseitigen verglasten Laternenaufsatz, eine lebensgroße, vergoldete Cornelius-Statue. 1898 wurden Aufsatz und Statue neu geschaffen.
– Das Altarbild, geschaffen von einem unbekannten Maler, zeigt die Aufnahme des Heiligen in den Himmel (Anfang 18. Jh.).
– Der Altarschrein diente früher zur Aufnahme der Cornelius- und Cyprian-Reliquien.
– Auf dem Altar Büsten der Heiligen Cornelius und Cyprian (weiß mit goldenen Verzierungen). Cornelius trägt in der Linken ein Szepter, in der Rechten ein Horn.
– Über dem Eingangsportal in einem Medaillon das Horn (gelb auf rotem Grund) als Zeichen der Abtei Kornelimünster.
– Über den beiden Seiteneingängen Medaillons mit den Bildnissen des hl. Cornelius (links) und des hl. Cyprian (rechts).

Ehemalige Abteikirche:
– Auf der Westempore des inneren Nordschiffes eine lebensgroße, steinerne Cornelius-Statue aus der Mitte des 16. Jh. Der Papst im Chormantel mit leicht gebeugtem Haupt hält in der Rechten den Stab und in der Linken ein Horn.
– Auf dem Kreuzaltar im äußeren Nordschiff eine fast lebensgroße, einfarbig braune Holzfigur des Heiligen.
– Im östlichen Fenster des äußeren Nordschiffs Darstellungen von Cornelius und Cyprian in Überlebensgröße sowie der Biblischen Heiligtümer. 1960 nach Entwürfen von Franz Pauli angefertigt.
– Auf dem Anna-Altar im inneren Südschiff eine Kreuzigungsgruppe mit Cornelius (über dem Mittelteil rechts) in segnender Gebärde. Die Außenseiten der Altarflügel zeigen die "vier Marschälle" (die Heiligen Cornelius, Hubertus, Antonius und Quirinus). Der Schnitzaltar gehört zu den bedeutendsten Kunstwerken der Kirche und wurde 1501 von dem Kölner Meister Tilmann geschaffen.
– Am Hochaltar im Chor links vom Tabernakel ein in Gold gehaltenes Relief links mit Cornelius, rechts mit Cyprian. Der barocke Altar wurde um 1750 von Johann Josef Couven im Stil des Rokoko umgestaltet.
– Neben der Orgel im inneren Südschiff an der Westwand ein großes Gemälde, das Cornelius als Papst zeigt, in der Rechten den Stab, in der Linken ein Horn. Das Pendant hierzu mit Cyprian hängt in der ehemaligen Sakristei unter der Heiligtumskammer.
– Im Westbau in der so genannten Werktagskirche an der Südwand eine kleine farbige Statue, die einen jugendlich wirkenden Cornelius darstellt (in der rechten Hand den Stab, in der linken ein Horn haltend).
– Über dem Südeingang in einer Nische eine kleine Steinfigur des hl. Cornelius.
– Am Außentor des Südeingangs in zwei Wandnischen Steinfiguren von Cornelius (links) und Cyprian (rechts). Es handelt sich um 1893 angefertigte Kopien der Originale, die heute auf der Westempore des inneren Nordschiffs stehen.

Klostergebäude:
– Im so genannten Rittersaal an den Längsseiten Segmentbilder mit Cornelius und Cyprian, eingerahmt von Stukkaturen aus der Mitte des 18. Jh.
– Am Kamin im Rittersaal ein Stuckrelief mit Horn und Tiara.


Horn im Ortswappen
Auch die Umgebung von Kirche und ehemaligem Kloster sind von Cornelius geprägt: Der zentrale Platz von Kornelimünster, der sich mit seinen stattlichen Bauten um die Korneliuskapelle erstreckt, nennt sich Korneliusmarkt. Von dort nach Osten führt die Korneliusstraße mit Häusergruppen aus dem 17. und 18. Jh. In einem dieser Häuser stellt die Kornelius-Galerie aus. An der Westseite des Korneliusplatzes findet man eine Antiquitätenhandlung mit dem Schild Kornelius-Antik. Da für heutige Pilger Kornelibrötchen und klares Wasser aus dem Kornelius-Horn etwas allzu karg sein dürften, bietet das Café Bistrot "Napoleon" gegenüber am Korneliusmarkt ganztägig eine Kornelibrettl-Brotzeit an.
Das heutige, 1937 verliehene Wappen von Kornelimünster zeigt in der linken Hälfte einen schwarzen Doppeladler im gelben Feld, in der rechten Hälfte ein gelbes Horn im roten Feld. Das frühere Wappen, das dem Siegel entsprach, zeigte zwei Schilde (schwarzer Doppeladler auf gelbem Grund, zwei gekreuzte Abtstäbe auf rotem Grund), darüber die Büste des Cornelius mit Tiara, Stab und Horn auf grünem Hintergrund.

Korneliusverein
Seit 2003 gibt es einen Korneliusverein, genauer "Förderverein St. Kornelius Kornelimünster e.V". Zweck des Vereins ist laut § 1 der Satzung die "Unterstützung der pastoralen, diakonischen und administrativen Aufgaben der katholischen Kirchengemeinde St. Kornelius". Dazu gehört in erster Linie die "Unterhaltung der Pfarrkirche und der kirchengemeindlichen Gebäude". Der Verein nimmt gern Spenden entgegen.

Auch die Umgebung von Kornelimünster steht ganz im Zeichen seines Namensgebers. Seit der Gründung des Klosters bis zu seiner Auflösung im Jahre 1802 gehörte auch eine Anzahl der umliegenden Dörfer zur Abtei und bildete die Herrschaft "Münsterländchen" oder "Klosterländchen". Wie einer Karte des Münsterländchens von 1648 im Heftchen Aachen-Kornelimünster, 1988, des Pfarramtes St. Kornelius zu entnehmen, stand am südlichsten Punkt dieser "Herrschaft" ein "Nachtsbom und ein pfahl dabey darauf St. Cornelyhorn und die Jahrzahl 1607". Das Wappen dieses Münsterländchens waren Horn und Tiara, die Symbole für Papst Cornelius.
Von den Bewohnern des angrenzenden, heute belgischen Gebietes von Eupen-Malmedy wird Kornelimünster auf plattdeutsch Krinelle-Mönster genannt und die Messe zu Ehren des Heiligen Kornällesmess.


Cornely, Cornelium, Corneliusquelle, Corneliusbad
Barbara und Jupp Cornelissen (der Verfasser) aus Unna verleben ein Adventswochende in Aachen. Sie übernachten - wie soll es bei ihrem Namen anders sein - im Ortsteil Kornelimünster, wo sie von ihrem Hotel "Zur Abtei" einen wunderschönen Blick auf den verschneiten Ort haben. Neues über Papst Cornelius und seine Verehrung sollten sie dort allerdings nicht erfahren.
Aber schon gleich nach ihrer Ankunft in Aachen auf dem Weg zum historischen Rathaus stoßen sie in der Fußgängerzone auf eine sehr ansprechende Metzgerei: "Cornely, feine Wurstwaren aus eigener Herstellung, seit 1907, in 4. Generation". Selbstverständlich kaufen die Cornelissens die Spezialität dieser Jahreszeit, die "hausgemachte echte Aachener Weihnachts-Leberwurst", für die Fleischermeister Christian Cornely mit einer Goldmedaille ausgezeichnet worden war.

Ganz nahe bei ihrem Hotel in Kornelimünster entdecken die beiden in einem alten, weißen Gebäude aus Bruchstein ein Restaurant namens Cornelium. Ehrensache, dass dort am Abend gegessen wird. Eine vorzügliche Küche, wie sich herausstellt. Der Besitzer, Wirt und Koch zugleich, weit in der Welt herumgekommen, erklärt auf Nachfrage, er habe vor einigen Jahren bei der Eröffnung diesen Namen gewählt, weil er ihn einfach passend fand für ein Restaurant in einem Ort, der so voll Cornelius steckt.

In der Bäderstadt Aachen besuchen die Cornelissens natürlich auch das ehemals weit größere, einst viel gerühmte Kurviertel. Wie sie dazu aus Wikipedia unter "Aachener Thermalquellen" erfahren, war dort früher auch eine Corneliusquelle sehr geschätzt. Sie besteht aus einer Vielzahl von Einzelquellen mit einer Temperatur von 45/46 Grad. Schon 1486 wurde über ihr ein Badehaus errichtet. Im 18. Jh. speiste sie drei Badebecken, die entsprechend ihrer Temperatur Paradies, Fegefeuer und Hölle genannt wurden. 1762 weilte der allgemein bekannte Abenteurer und Schriftsteller Casanova als Gast im Corneliusbad. Im 18. und 19. Jh. pumpte man das Wasser zu den Brunnenzeiten zum Trinkbrunnen auf der Promenade. Das Corneliusbad wurde mehrfach umgebaut und später mit dem nah gelegenen Karlsbad als Herrenbad zusammengefasst. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Badegebäude zerstört und schließlich abgerissen. Heute ist die Thermalquelle überbaut und ungenutzt. Noch zu Anfang des 20. Jh. stand ganz in der Nähe ein Grand-Hotel mit dem Namen "Corneliusbad".


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