Cornelius wurde nach Centumcellae (Civitavecchia) verbannt als Folge der Wiederaufnahme der Verfolgung unter Gallus (Juni 252) und "starb dort glorreich" laut Liberianischem Katalog. Er wurde anscheinend zunächst nicht offiziell als Märtyrer betrachtet, obwohl Cyprian ihn als solchen grüßte. Er ist nicht in der Depositio Martyrum aus dem 4. Jh. aufgeführt. Auf einer Marmorplatte, die in der Krypta der Lucina in den Callixtus-Katakomben gefunden wurde, wo Cornelius begraben war, wurde das Wort martyr von späterer Hand hinzugefügt. Der Bericht über das angebliche Gerichtsverfahren vor Decius im Liber pontificalis stammt aus einer apokryphen passio* des Cornelius aus dem 5. Jh.Nach dem mehrfach angeführten Liber Pontificalis, der aus der Zeit um 530 stammt und das Martyrium des Cornelius näher ausmalt, fand sein Tod in Rom statt. Es heißt dort abschließend: "Cornelius war ein Römer. Er war zwei Jahre, drei Monate und zehn Tage Bischof. Er starb den Martyrertod."
(*passio = Leidensgeschichte)
Das Werk Die Heiligen - Geschichte und Legenden (Bildlexikon der Kunst, Bd. 2), von Rosa GIORGI - das Original erschien 2002 auf Italienisch beim Electa-Verlag in Mailand - behandelt auf Seite 209 Papst Cornelius. Dort heißt es zum Abschluss: "Cyprian von Karthago zufolge erlitt Kornelius das Martyrium und wurde enthauptet." Mehr ist dazu nicht angegeben. Kann jemand dem Verfasser die genaue Stelle angeben, wo Cyprian dies geschrieben hat? Bekannt ist, wie oben aus der New Catholic Encyclopedia zitiert, dass Cyprian ihn "als Märtyrer grüßte," aber sprach Cyprian auch von Enthauptung? Haben andere Forscher dies vielleicht übersehen? |
"Das Datum der Bestattung ist eine sehr präzise Angabe im Liber Pontificalis und dürfte, wenn man bedenkt, daß liturgische Gedenktage im allgemeinen eine äußerst stabile Tradition haben, historische Wahrheit wiedergeben. Der 14. September ist vermutlich der Tag der Übertragung der Gebeine von Centumcellae in die Gruft der Lucina. Unser heutiges Festgedenken an den Heiligen am 16. September erklärt sich dadurch, daß der 14. und 15. September durch die Feste Kreuzerhöhung und Sieben-Schmerzen-Mariä liturgisch "blockiert" sind; der 16. September ist der erste "festfreie" Tag, an dem liturgisch hervorgehoben des Papstes gedacht werden kann."Ähnlich äußert sich W.G.TH. RAMAEKERS in der niederländischen Schrift H. Kruisverheffing Raalte 1892-1992. Laut Handbuch der Namen und Heiligen von Otto WIMMER (1959) war sein Fest mit dem des Cyprian von 354 bis übers 11. Jh. hinaus am 14. September, seither am 16. September. Jedenfalls steht schon 1570 im Messbuch von Pius V. das Fest der Heiligen Cornelius und Cyprian am 16. September, wie es auch heute noch gefeiert wird.
Was sollte nun Barbara machen? Sie wollte nicht so weit gehen, einen anderen Vornamen für ihren Ehegatten zu kreieren. Aber sie machte mit bei der auch in katholischen Kreisen zunehmenden Sitte, nicht mehr den Namenstag zu feiern, sondern den Geburtstag. Zu Jupps Namenstag am 19. März gab es aber immer noch eine Flasche Ouzo, Jupps Lieblingsschnaps in späteren Jahren. Am 16. September 2006 kam die Wende: Am Morgen bei der Zeitungslektüre überreichte Barbara - assistiert vom zufällig anwesenden Sohn Jan - dem völlig überraschten Jupp drei Flaschen "Schnaps": einen Fernet-Branca, einen Ouzo und einen Johannisbeer mit Korn von Berentzen. Auf jeder Flasche klebte ein Zettel, zusammen ergaben sie den Satz: "Der Heilige macht's möglich!". Die Lösung des Namensproblems war gefunden. Josef wird ersetzt durch Cornelius. Da sich Jupp in den letzten Jahren so intensiv mit dem Familiennamen Cornelissen = Sohn des (heiligen Papstes) Cornelius befasst hatte - schließlich auch Barbaras Familiennamen seit ihrer Eheschließung vor 33 Jahren -, war es nur konsequent, am 16. September, dem Corneliusfest, den Namenstag zu begehen. |
"Die heilige Jungfrau E u p h e m i a, deren Gedächtnis gefeiert wird, wurde in der diokletianischen Verfolgung zu Chalcedon nach grausamen Martern durch den Biß eines wilden Tieres getötet. Die hl. L u c i a, eine römische Witwe, wurde, nachdem sie in einem Kessel voll siedenden Bleies unversehrt geblieben war, enthauptet, zugleich mit ihr auch der hl. G e m i n i a n u s, der sich, ermutigt durch ihre Standhaftigkeit, öffentlich als Christ bekannt hatte."Laut dem 1998 erschienenen Werk Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf von SCHAUBER/SCHINDLER werden am 16. September außer Cornelius und Cyprian drei weitere Heilige verehrt:
"Das Jahr der Übertragung der Gebeine in die Lucina-Gruft ist nicht zu bestimmen. Die Mehrzahl der Autoren vermutet ein Jahr am Ende des 3. Jahrhunderts. Als wichtigstes Argument wird die sog. Papst-Gruft der Callixtus-Katakombe angeführt, die über etliche Jahrzehnte des 3. Jahrhunderts als offizielle Grablege der römischen Bischöfe benutzt worden zu sein scheint. In der Reihe der Päpste von Anteros ( 236) bis Eutychian ( 282/283), die hier bestattet wurden, fehlt nur Cornelius. Man nimmt an, daß die Krypta bereits voll belegt gewesen sein muß, als sich endlich die Gelegenheit bot, den Leichnam des Cornelius nach Rom umzubetten."Der Dictionnaire dŽarchéologie chrétienne et de liturgie, Paris 1948, der sich sehr eingehend mit dem Corneliusgrab befasst, ist dagegen der Auffassung, die offenbar aus vornehmem Geschlecht stammende Lucina habe Cornelius in einer Grabanlage auf ihrem Grund und Boden beigesetzt, weil er wahrscheinlich einer ihrer Verwandten gewesen sei. In der Grabanlage - ein geradezu aristokratischer Friedhof - seien viele andere Vertreter illustrer römischer Geschlechter beigesetzt.
Im lateinischen Original lautet und schreibt sich die Aufzählung (alles im Genitiv):
"Linus, Kletus, Klemens, Xystus, Kornelius, Cyprianus, Laurentius, Chrysogonos, Johannes und Paulus, Kosmas und Damianus."
"Lini, Cleti, Clementis, Xysti, Cornelii, Cypriani, Laurentii, Chrysogoni, Joannis et Pauli, Cosmae et Damiani."