Corneliuskapelle in Oberdürenbach
Eingerahmt von Maria und Barbara
Der hübsche Ort Oberdürenbach, eine Art Reihendorf mit rund 650 Einwohnern (2005) im Kreis Ahrweiler, liegt etwa 10 km westlich des Rheins auf der Nordseite des Brohltales. Von hier genießt man einen prächtigen Blick auf die das Tal beherrschende Burgruine Olbrück. Als Schmuckstück am westlichen Straßenrand steht zwischen zwei schönen, alten Wohnhäusern aus Bruchstein und Fachwerk die weiß getünchte Corneliuskapelle mit schwarzem Dachreiter. Wie der Zahl über der rundbogigen Eingangstür zu entnehmen ist, stammt die um 1990 restaurierte Kapelle aus dem Jahre 1754. Sie gehört als Filialkirche zur Pfarrgemeinde Oberzissen, ein Ort etwa 3 km weiter südlich im Brohltal.
Die Oberdürenbacher Corneliuskapelle aus dem Jahre 1754. (Foto 1.5.1993)
Der Altar der Kapelle, der laut den Kunstdenkmälern des Kreises Ahrweiler, 1938, eine "außergewöhnliche Form" hat, da "drei gleich hohe Nischen nebeneinander gestellt sind", zeigt in der mittleren Nische die Statue des hl. Cornelius, in der linken die der hl. Maria, in der rechten die der hl. Barbara.
Die etwas ungewöhnliche Kombination Cornelius und Barbara ist wohl dadurch zu erklären, dass in dieser Gegend der Abbau von Basalt eine lange Tradition hat und die hl. Barbara auch Patronin der Steinbrucharbeiter ist. Wie Pastor Matthias Wiebel, der Pfarrer von Oberzissen, annimmt, stammt der Altar noch aus einer Vorgängerkapelle, die 1624 errichtet worden sein soll.
Unbekannt ist, warum seinerzeit Papst Cornelius zum Patron der Kapelle erwählt wurde, zumal auch im weiten Umkreis keine Kirche diesem Heiligen geweiht ist.
Auch dem hl. Cyprian geweiht?
Laut Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Rheinland-Pfalz von Georg DEHIO, 1984, stammt der "ländliche" Altaraufsatz mit den drei Statuen aus der 2. Hälfte des 17. Jahrh. Dort heißt es auch, die Patrone der Kapelle seien Cornelius und Cyprian. Gleiches ist auch bei Prof. Zender zu lesen. Von einer Weihe an den hl. Cyprian ist aber vor Ort nichts festzustellen. Nach Meinung von Pastor Wiebel wird im Schrifttum zu Unrecht Cyprian als Mitpatron angegeben.
Seit alters her feiert man in Oberdürenbach an dem Sonntag, der dem Namensfest des hl. Cornelius (16. September), am nächsten liegt, die Corneliuskirmes.
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