"Cornus mas L. Kornelkirsche. Strauch, bis 5 m hoch und breit, gelegentlich auch kleiner Baum, junge Triebe grünlich behaart, später kahl; Blätter eiförmig-elliptisch, spitz, 410 cm lang, oben glänzend, beiderseits angedrückt behaart, mit 3 bis 5 Nervenpaaren; Blüten goldgelb, in kleinen Dolden, mit gelben Tragblättern, vor den Blättern, am alten Holz, FebruarApril; Früchte rot, länglich, 2 cm lang, glänzend, eßbar, sauer. Mittel- und Süd-Europa, Kleinasien, Armenien, Kaukasus; in trockenen Laubwäldern und Gebüschen. Seit alters in Kultur; wertvoller Heckenstrauch."Aus Krüssmanns Taschenbuch der Gehölzverwendung, 1970, soll noch ergänzend zitiert werden:
"Strauch für die Landschaft: nicht wählerisch, nicht naß, kalkhold, Unterholz, Schatten vertragend. Vogelschutz- und -nährgehölz (Beeren). Besonders wichtige Bienennährpflanze (März, April). Geeignet für regelmäßige, geschnittene Hecken (150200 cm hoch, 70100 cm breit). Wuchshöhe im Alter von 25 Jahren gut 4 m, von 50 Jahren knapp 8 m."
Als die Cornelissens (der Verfasser) aus Dortmund 1975 ihr neues Haus in Unna-Mühlhausen, Heerener Str. 45 c bezogen und im anschließenden Frühjahr ihren Garten anlegten, pflanzten sie ganz bewusst am Hauseingang eine Kornelkirsche. Die Pflanze aus dem Gartencenter, die beim Kauf etwa 1 m maß, hat inzwischen trotz ihres bekannt trägen Wuchses eine Höhe von über 6 m und mindestens eine ähnliche Breite erreicht. Damit sie "ihre recht malerische Form", wie es in einem Pflanzenbuch heißt, besser entfalten kann, mussten inzwischen ein Anzahl Sträucher und Bäume in der Umgebung Platz machen. Jedes Jahr prächtiger kündigt sie mit ihrer gelben Blütenfülle den Ausgang des Winters an. Meist beginnt die Blüte in der zweiten Februarhälfte; der bis dahin früheste Termin war der 7. Februar 2004 nach ein paar ungewöhnlich warmen Tagen mit Temperaturen bis zu 17 Grad. 2006 nach einem besonders langen Winter begann die Öffnung der Blüten erst am 27. März. Einen neuen Frühblüh-Rekord brachte das Jahr 2008. Schon am 26. Januar waren einzelne Blüten geöffnet (Folgen des Klimawandels?). 2012 nach zwei Wochen Dauerfrost im Februar startete die Blüte erst am 6. März, 2013 ebenso. 2014 öffneten sich die ersten Knospen am 4./5. Februar. Ende Juli fangen die Kornelkirschen an sich rot zu färben. Die roten Früchte im Herbst hatte die Familie - trotz Ökobewusstsein und Barbaras viel gelobter Wildkräuter-/früchteküche - zunächst den Vögeln überlassen. Erntekalender 1991 hat sie dann zum ersten Male geerntet, an verschiedenen Tagen zwischen Mitte und Ende September. Über 7 kg kamen zusammen. Aus einem Teil wurden Kompott und Marmelade gemacht, ein anderer Teil zur Herstellung eines Aufgesetzten auf Korn verwendet. Fast die Hälfte der Ernte - exakt 3.400 g - bekam ein Freund der Familie, der daraus fünf Flaschen "Kornellenwein" herstellte. 1992 betrug die Ernte allerdings nur 2,5 kg. Im folgenden Jahr - 1993 -, in dem die Getreideernte etwa zwei Wochen früher als im Durchschnitt begann, konnte schon am 18. bis 20. August geerntet werden, wiederum etwa 4 kg. Inzwischen kann im Durchschnitt mit mindestens 5 kg gerechnet werden. 2005 war die bisher größte Ernte mit außergewöhnlich starkem Fruchtbehang, wahrscheinlich weit über 10 kg. Im folgenden Jahr, 2006, fiel dafür der Ertrag sehr mäßig aus. 2008 war ein ganz schlechter Jahrgang. Nur etwa 700 g Kirschen (einschließlich der Steine!) wurden geerntet. War oder ist der Baum vielleicht krank, denn die meisten Blätter waren etwas eingefaltet und sahen nicht gesund aus? 2009 gab es aber wieder eine Fülle von Kirschen. Auch 2010 gab es wieder eine sehr gute Ernte. Obwohl etwa ein Viertel der Äste im Sommer wegen Baggerarbeiten abgesägt werden musste, verarbeitete Barbara 6.300 Gramm Fruchtfleisch (ohne Kerne gewogen!) zu Marmelade. Das war aber schätzungsweise nur die Hälfte der Ernte. Für den Rest der Kornelkirschen - gerade die dunkelsten, süßesten Früchte - hatte sie keine Verwendung mehr. Sie blieben auf dem Boden liegen. 2012 verarbeitete sie in vier Partien vom 4. bis 14. September insgesamt 4.470 Gramm (ohne Kerne gewogen). 2013 waren es wieder mehr: Sie verarbeitete in der Zeit vom 7. bis 23. September in drei Partien insgesamt 6.600 Gramm Fruchtfleisch zu Marmelade. Schon vor dieser Zeit waren wieder etwa drei Kilo Kornelkirschen an einen Freund zur Herstellung von Kornellenwein gegeben worden. Ein beachtlicher Rest der Früchte blieb auf dem Baum, fiel schließlich herunter und wurde nicht genutzt. |