Cornel-Baum, Cornel-Kirschen-Baum, Welscher Kirschen-Baum, Kurbeer-Baum, Dierlein-Baum, Dörnlein, Horlizgen-Baum, Cornelius-Kirschen-Baum, Cörner-Baum, Tierlein-Baum,und für die Frucht:
Corneel-Kirsche, Cornell-Kirsche, Welsche Kirsche, Horlizge, Kirrbeere, Horn-Kirsche, Horniß-Beer, Horniße, Hirlitze, Dirlitze, Dierlein, Dierlin-Kirsche, Corneel-Beere, Corlen, Corneole, Cornelle, Zieserlein.Das 1993 in Radebeul erschienene Werk Obstsorten von Gerhard FRIEDRICH und Herbert PETZOLD nennt für die Kornelkirsche folgende "andere deutsche Namen":
Corneliuskirsche, Cornille, Gelber Hartriegel, Kornelle, Dirndl (Bayern), Dirlitze, Dürrlitze (Schwaben), Erlitze, Herlitze, Hörlitze (Thüringen), Krakebeere, Knüten (Mecklenburg), Welsche Kirsche, Hornkirsche, Zis(s)erle (Franken), Beinholz und andere.
Unter Kornel=Baum versteht Krünitz aber nicht nur die eigentliche Kornelkirsche, nämlich die Art Cornus mas, sondern die gesamte Gattung Cornus, heute üblicherweise Hartriegel genannt. Der Rote Hartriegel (= Cornus sanguinea) wird bei ihm als "wilder Kornel=Baum" bezeichnet und die eigentliche Kornelkirsche (Cornus mas) als "zahmer Kornel=Baum". Für ihn führt er weitere 25 deutsche Bezeichnungen auf, also weit mehr als im schon zitierten Zedlers Universallexicon von 1733: "Derlenbaum, Dientel, Dierleinbaum, Dierlitzenbaum, Dirling=Baum, Dorlenbaum, Dorlenstrauch, Dörlings=Baum, Dürrlitzenbaum, Fürwitzelbaum, Herlskenbaum, Horlitzenbaum, Horlskenbeerstaude, Hornkirschenbaum, Kaneelbeerstrauch, Karlskirschenbaum, Körnerbaum, Kornlebaum, Kürbeerbaum, Kurbeerbaum, Thierleinbaum, Tirlen, wälscher Kirschbaum, Zieserleinbaum, Zieserleinstrauch."Für die Frucht sind bei ihm 23 Namen zu finden, nämlich "Kornel=Kirsche, Kornus=Kirsche, Kornelle, Dientel, Dierlein, Dörnlein, Glaue, Hahnenhoden, Herlitze, Herlitzke, Hernske, Hörlske, Horn=Kirsche, Kaneel=Beere, Kaneel=Kirsche, Karls=Kirsche, Karniole, Kornbeere, Kurbeere, Kürbeere, Terling, Thierlein, wälsche Kirsche"."Das härteste und zäheste Holz in Deutschland" Krünitz sagt auch schon, dass das "Holz eines starken Kornel=Baumes das härteste und zäheste in Deutschland ist" und deswegen u. a. zu Hammerstielen, Messerheften und Säbelgriffen verwendet werde. Wegen seiner Härte mache man auch "die besten hölzernen Nägel" davon. Er nennt noch einen weiteren Verwendungszweck, der zu seiner Zeit, im 17. Jh., als die Gewehre noch Vorderlader waren, seine Bedeutung hatte: "Die geraden Schüsse werden zu Lade=Stöcken gebraucht, weil sie einen kleinen Kern haben." Ausführlich beschreibt er, wie man die Früchte der Kornelkirsche behandelt, damit sie "die Stelle der ausländischen Oliven vertreten" können. Es werden auch eine Anzahl "Varietäten oder Abarten" beschrieben, die damals schon bekannt waren, so die mit scheckigen Blättern, mit gelben Früchten sowie der nordamerikanische Kornel=Baum. Bei Tollwut meiden? Schon damals gab es Bedenken hinsichtlich ihrer Eignung als Bienenweide: "Man gibt vor, daß, so lange dieser Baum blühet, keine Bienen ausgesetzt werden sollen, indem der daraus gesammelte Honig den Durchfall verursache." Das wurde aber auch damals schon bestritten. Dann erwähnt Krünitz ein merkwürdiges Verhalten in Italien bei Tollwut: "In Italien hüten sich diejenigen, welche von einem tollen Hunde gebissen sind, daß sie ein ganzes Jahr lang gewisse Hölzer, vornehmlich den Kornel=Baum, nicht anrühren; indem dergleichen Personen, wie Matthiolus meldet, wenn sie die Ruthen von dem Baume ein wenig in der Hand halten, bis sie warm werden, sogleich die Wasser=Scheu bekommen." |
"Namen: Dierlitze, Dürrlitze, Herlitzenbaum. – Niederdeutsch: Kratzebeere. Fränkisch: Zisserle. Thüringisch: Hörlitze, Judenkirsche, Korlesbeer. Bayerisch-österreichisch: Diendlbeer, Dirndl. Schweizerisch: Judechriesi, Tierli."Wenn in diesen Gebieten die Kornelkirsche jeweils ihre eigene mundartliche Bezeichnung hatte, ist zu vermuten, dass sie dort auch stärker verbreitet war. Dies wirft allerdings im Fall Krakebeere und Knüten für Mecklenburg bei FRIEDRICH/PETZOLD oder Kratzebeere im Niederdeutschen bei MARZELL einige Zweifel auf, da die Kornelkirsche im Norden Deutschlands nicht heimisch war.
CORNUS MASCULA Darunter befindet sich auf einem kleinen ovalen Etikett die arabische Zahl 57 als fortlaufende Nummer innerhalb der gesamten Xylothek. Das Kästchen für die Kornelkirsche gehört der sogenannten Serie B an, die gleich zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Raum Nürnberg entstanden ist. Aus dem Doppel-e in Korneel... ergibt sich, dass damals dort die zweite Silbe lang und betont gesprochen wurde. (Mehr zur Hohenheimer Xylothek unter https://zutmuseum.uni-hohenheim.de/86340) |
"Kindern, die zu viele Kornelkirschen essen, cornus mascula, |
bulgarisch: drjan
dänisch: kirsebær-kornel (= Kirsch-Kornel)
englisch: cornelian cherry, cornel (auch male dogwood = männlicher Hartriegel)
französisch: cornouiller mâle (= männliche K.), auch: cornouiller sauvage (= wilde K.), cornouiller des bois (= Waldk.), cornouiller jaune (gelbe K.), cornier, corbier. Frucht: cornouille, corneille
italienisch: corniolo (bei Betonung auf der zweitletzten Silbe auch Bedeutung von Karneol). Frucht: corniola
niederländisch: gele (= gelbe) kornoelje
norwegisch: vårkornell (= Frühlingskornell)
schwedisch: kornellkörsbär, auch körsbärkornell (= Kirschkornell)
serbo-kroatisch: drenjine
spanisch: cornejo macho (= männlicher c.), auch: cerezo silvestre (= Wald-C.)
In Wiktionary, dem freien Wikiwörterbuch (http://de.wiktionary.org./wiki/Kornelkirsche), vom 30.4.2006 sind darüber hinaus noch folgende Bezeichnungen zu finden:
estnisch: kirss-kontpuu
finnisch: punamarjakanukka
isländisch: vorhyrnir
kroatisch: drijen, drenj, drenovina
lettisch: kizils
litauisch: geltonoji sedula
portugiesisch: corneller
rumänisch: corn
slowakisch: drien; obycajný
slowenisch: dren, rumeni dren
tschechisch: drín obecný
türkisch: kizilcik
ungarisch: húsos som (gesprochen: huschosch schomm)
Daneben finden sich dort noch die Namen in Bulgarisch, Griechisch, Japanisch, Polnisch und Russisch, deren Wiedergabe wegen der anderen Schriftzeichen aber einige Schwierigkeiten macht.
Die spanische Bezeichnung cornejo (nicht zu verwechseln mit conejo = Kaninchen oder corneja = Rabenkrähe) ist ein verbreiteter Familienname in spanisch sprechenden Ländern, insbesondere auch in Peru.
Im Dänischen, Norwegischen und Schwedischen ist kornel bzw. kornell die Bezeichnung für die Gattung Hartriegel, entsprechend dem botanischen Gattungsnamen Cornus. So heißt auf Dänisch der Rote Hartriegel (Cornus sanguinea) rœd kornel (= roter Kornel), auf Norwegisch villkornell (= wilder Kornell) und auf Schwedisch sgokskornell (= Waldkornell). Im Isländischen, ebenfalls eine nordische Sprache, wird der Hartriegel skollaber genannt.
Die Familie der Hartriegelgewächse oder Cornaceae nennt sich dänisch kornelfamilien, norwegisch kornellfamilien und schwedisch kornellväxter. Der Begriff Kornel ist also in Skandinavien durchaus geläufig, wenn auch die Kornelkirsche selbst dort nicht heimisch ist. Sie wird aber, vor allem wegen ihrer frühen Blüten, auch dort in Parks und Gärten angepflanzt.
Die vorgeschlagene Bezeichnung Cornelissenkamp für das neue Biotop war dem Verfasser zu deutlich. Um dem dann gewählten Namen "Cornelkamp" eine andere Richtung zu geben, pflanzte er dort zehn Kornelkirschen an. Übrigens: Am Abend des 31.12.1994, als das Eigentum an dem Grundstück auf den NABU (Naturschutzbund) Kreis Unna überging, pflanzten alle vier Mühlhauser Cornelissen - Jupp, Barbara, Jan und Nils - eigenhändig je einen dicken Ast als Kopfweide. Heute (2008) sind es kräftige Bäume. |