"An trocknen, sonnigen Abhängen, in Gebirgswaldungen und Gebüschen. Sehrverbreitet in Thüringen, besonders im Muschelkalkgebiet, so im ganzen Saalthal bis nach Halle, auch im Ilmthal, so z. B. zwischen Berka und Legefeld, wo ein Berg der Herlitzenberg genannt wird; ferner in Böhmen; bei Dresden; im grössten Theile des Rheingebiets; in Oesterreich; in Kärnthen; um Salzburg am Imberg, Heuberg, Gaisberg u. s. w.; in Baiern an Felsen zwischen Weltenburg und Kelheim; nördlichster Fundort im Harz: Nauerberg, Osteinhang, links neben der alten Chaussee von Lutter a. B. nach Bodenstein; häufig im oberen Rheingebiet, im Elsass u. s. w.“Im Gebirge ist sie bis auf eine Höhe um 1.000 m anzutreffen, in den Südalpen sogar auf 1.300 m (www.baumkunde.de/baumdetails.php?baumID=0155).
Der Artikel war begleitet von kurzen botanischen Ausführungen, wobei als weitere Bezeichnungen für die Kornelkirsche "Korneliuskirschbaum, Dürrlitze, Herlitze und Hornstrauch" genannt wurden. Es dürfte sicher sein, dass der Artikel von Prof. Dr. Erhard Lenk, dem damaligen Leiter der Schule, geschrieben wurde. Vermutlich verfasste er das "Pädagogische Tagebuch", dem der Artikel entstammt, schon als Junglehrer in den 1930er Jahren.
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Die Kornelkirsche in Eisleben-Helfta. (Fotos 22.7.2009) |
1. Helfta, Ortsteil der Lutherstadt Eisleben in Sachsen–Anhalt: Stammumfang 1,80, Alter 245 Jahre, Höhe 4,5 m, Kronendurchmesser 6 m. Bild und GPS-Daten. (Wurde schon weiter oben gewürdigt)
2. Bamberg in Bayern: Stammumfang 1,73 m, Alter 215 Jahre, Bild und GPS-Daten.
(Sie steht im Terrassengarten des ehemaligen Benediktiner-Klosters Michelsberg, wo sich noch weitere Kornelkirschen von hohem Alter befinden. Infolge von Schnittmaßnahmen erreichen sie allerdings nur gerade Mannshöhe. Sie sollen aus der Zeit vor der Säkularisation des Klosters im Jahre 1802 stammen und wären damit über 200 Jahre alt (www.apfelweibla.de/kornelkirsche.htm).
3. Querfurt in Sachsen–Anhalt: Stammumfang 1,45 m, Alter 115 Jahre, Höhe 7 m, Kronendurchmesser 6 m. Bild.
4. Meißen in Sachsen: Stammumfang 1,36 m, Alter 154 Jahre, Höhe 9 m, Kronendurchmesser 9 m. Bild und GPS-Daten.
5. Tübingen in Baden–Württemberg: Stammumfang 1,34 m. Bild und GPS-Daten.
6. Dresden in Sachsen: Stammumfang 1,32 m, Alter 116 Jahre, Höhe 7 m, Kronendurchmesser 8 m.
7. Nürnberg in Bayern: Stammumfang 1,32 m, Höhe 4,5 m, Kronendurchmesser 6 m. Bild und GPS-Daten.
8. Leipzig in Sachsen: Stammumfang 1,26 m, Alter 114 Jahre, Höhe 10 m, Kronendurchmesser 12 m.
9. Bonn in Nordrhein–Westfalen: Stammumfang 0,99 m, Höhe 7 m, Kronendurchmesser 6 m.
10. Sangerhausen in Sachsen-Anhalt: Stammumfang 0,98 m, Alter 65 Jahre, Höhe 6 m, Kronendurchmesser 6 m. Bild und GPS-Daten.
11. Frankfurt am Main in Hessen: Stammumfang 0,77 m.
12. Wittstock in Brandenburg: Stammumfang 0,76 m.
13. Schwerin in Mecklenburg–Vorpommern: Stammumfang 0,74 m.
14. Merseburg in Sachsen–Anhalt: Stammumfang 0,73 m.
15. Berlin-Charlottenburg: Stammumfang 0,73 m.
16. Potsdam in Brandenburg: Stammumfang 0,46 m, Höhe 8 m, Kronendurchmesser 6 m.
17. Berlin–Treptow–Köpenick: Stammumfang 0,36 m, Höhe 5 m, Kronendurchmesser 4 m.
„Cornus mascula pyriformis; sehr wohlschmeckend; Früchte zweymahl so gross, glänzendroth, birnförmig; diese Spielart ist auch an den Kernen leicht zu erkennen, da solche noch einmahl so gross, und nicht so walzenförmig sind, und an dem einem Ende in einen ziemlich scharfen Stachel auslaufen.“Im Übrigen steht laut diesem Werk die Kornelkirsche in der Blumensprache für „Dauer. Männlichen Muth“.
1994 wurde im Kunstmuseum Bonn, dann in Stuttgart und schließlich im Sprengel Museum Hannover die Ausstellung "Karl Blossfeldt - Fotografie" gezeigt. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten konnten dabei die lange verschollenen Originalabzüge Karl Blossfeldts (1865–1932), der durch seine Pflanzenfotografie berühmt wurde, bewundert werden. In seinen Bildern, meist eine starke Vergrößerung von Pflanzenteilen, dokumentiert sich eindrucksvoll das Wechselspiel zwischen Kunst und Natur. "Denn Blossfeldt zeigt nicht nur", so heißt es im Ausstellungskatalog, "die Individualität der Pflanze, er offenbart auch das ganze Repertoire an künstlerischen Formen, das in der Pflanze angelegt ist, ja, sie selbst als Kunstprodukt erscheinen läßt". Unter den knapp 200 ausgestellten "Pflanzen-Porträts" waren drei aus der Gattung Cornus (= Hartriegel). Sie waren mit der jeweiligen Katalog-Nummer wie folgt aufgeführt: 157 CORNUS FLORIDA Blumenhartriegel 158 CORNUS NUTTALLI Hartriegel Blossfeldts bekanntestes Werk ist wohl der 1928 erschienene Bildband Urformen der Kunst. 1994 erschien eine Neufassung mit dem Titel Urformen der Kunst – Wundergarten der Natur. Das fotografische Werk in einem Band, Text von Gert Mattenklott, botanische Bearbeitung von Harald Kilias. Auch dort die Namensprobleme. Die entsprechenden Fotos sind so bezeichnet: Cornus officinalis. Kornelle. Dogwood Cornus florida. Kornelle. Hartriegel. Hornstrauch." |