Man erzählet auch von ihm, dass, weil er nach erlangtem Bißthum den Christlichen Glauben immer weiter auszubereiten gesucht, habe ihn der Land=Pfleger Demetrius beym Kopfe nehmen, und in den Götzen=Tempel führen lassen, damit er allda opfern mögte, es sey aber der Tempel durch ein Erdbeben übern Hauffen gefallen, worauf des Demetrii Frau und Sohn, die nebst vielen andern, mit unter denen Trümmern gestecket, zu schreyen, u. des Cornelii Gott zu loben angefangen, und wären sie auf Cornelii Gebet unbeschädigt wieder hervor gekommen, und hätten sich sofort samt Demetrio und noch 277 andern Personen zu Christo bekehret.Nach nicht sicher verbürgten Quellen soll Hauptmann Cornelius mit dem Apostel Petrus gereist sein und das Evangelium gepredigt haben. Später sei er Bischof von Cäsarea geworden (so die Bollandisten; nach griechischen Angaben von Scepsis bei Troas im Nordwesten Kleinasiens. Nach den einen Angaben war er der erste, nach anderen der zweite Bischof von Cäsarea) und habe den Märtyrertod erlitten. Sein Tod sei um das Jahr 60 gewesen. Laut Zedlers Universal-Lexikon berichtet der heilige Hieronymus in Brief 27, "daß aus des Cornelii seinem Haus zu Caesarien hernachmahls wäre ein Kirche gemacht worden". Bei Franz von SALES DOYÉ (Heilige und Selige der röm.-kath. Kirche, 1929) heißt es darüber hinaus, Cornelius sei Zeuge des Kreuzestodes Christi gewesen.
19. Kapitel – Josephs Beschreibungssorge. Der Wehmutter Bericht vor dem römischen Hauptmann Cornelius. Des Hauptmanns Besuch in der Grotte. Joseph und Cornelius. Des Cornelius Frieden und Freude in der Nähe des Jesuskindes.
30. August 1843
[JJ 19.1] Die Hirten aber waren mit diesem Bescheide zufrieden und fragten den Joseph nicht weiter und gingen von dannen und brachten der Maria allerlei Stärkungen zum Opfer.
[JJ 19.2] Als die Sonne aber schon eine Stunde der Erde geleuchtet hatte, da fragte der Joseph die Wehmutter:
[JJ 19.3] "Höre mich an, du meine Freundin und Schwester aus Abraham, Isaak und Jakob! – Siehe, mich drückt die Beschreibung ganz gewaltig, und ich wünsche nichts sehnlicher, als sie hinter mir zu haben!
[JJ 19.4] Ich aber weiß nicht, wo in der Stadt sie gehalten wird; lasse daher die Salome hier bei der Maria, mich aber führe mit meinen Söhnen hin zu dem römischen Hauptmann, der da die Beschreibung führt!
[JJ 19.5] Vielleicht werden wir sogleich vorgenommen werden, so wir sicher die ersten dort sein werden?"
[JJ 19.6] Und die Wehmutter sagte zum Joseph: "Gnadenvoller Mann, höre mich an! – Der Hauptmann Cornelius aus Rom wohnt in meinem Hause, das schier eines der ersten ist in der Stadt.
[JJ 19.7] und hat daselbst auch seine Amtsstube. Er ist zwar ein Heide, aber sonst ein guter und rechtlicher Mensch; ich will hingehen und ihm alles anzeigen bis auf das Wunder, und ich meine, die Sache wird abgetan sein!"
[JJ 19.8] Dieser Antrag gefiel Joseph wohl, da er ohnehin eine große Scheu vor den Römern, besonders aber vor der Beschreibung hatte; er bat daher obendrauf noch die Wehmutter, solches zu tun.
[JJ 19.9] Und die Wehmutter ging und fand den Cornelius, der noch sehr jung war und am Morgen gerne lang schlief, noch im Bette und gab ihm alles kund, was da notwendig war.
[JJ 19.10] Cornelius aber stand sogleich auf, warf seine Toga um und sprach zu seiner Hausherrin: "Weib, ich glaube dir alles; aber ich will dennoch selbst mit dir hingehen, denn ich fühle einen starken Drang dazu!
[JJ 19.11] Es ist nach deiner Erzählung nicht weit von hier, und so werde ich zur rechten Zeit noch am Arbeitstische sein! Führe mich also nur gleich hin!"
[JJ 19.12] Und die Wehmutter erfreute sich dessen und führte den ihr wohlbekannten biederen, jungen Hauptmann hin, welcher ihr vor der Höhle meisten gefürchtet habe! – Darum sei Dir allein alles Lob und alle Ehre!"
[JJ 19.13] Das muß etwas Besonderes sein! – Sage mir doch, ob du irgendeinen Grund weißt; denn ich weiß, daß du eine biedere Jüdin bist!" [JJ 19.14] Die Wehmutter aber sprach: "Guter Hauptmann des großen Kaisers! Harre hier vor der Höhle nur einen Augenblick; ich will hineingehen und will dir die Lösung bringen!" [JJ 19.15] Und sie ging und sagte es dem Joseph, daß der gute Hauptmann selbst draußen vor der Höhle harre, und daß er herein möchte, aber sich nicht getraue aus einem ihm unerklärlichen Grunde.
[JJ 19.16] Als der Joseph solches vernahm, ward er gerührt und sprach: "O Gott, wie gut bist Du, daß Du sogar das vor mir in Freude verwandelst, davor ich mich am meisten gefürchtet habe! – Darum sei Dir allein alles Lob und alle Ehre!"
[JJ 19.17] Nach diesen Worten eilte er sogleich aus der Höhle und fiel dem Cornelius zu Füßen, sagend: "Machtträger des großen Kaisers, habe Erbarmen mit mir armem Greise! Siehe, mein junges Weib, das mir durchs Los im Tempel zuteil ward, hat hier sich entledigt ihrer Frucht diese Nacht, und gestern bin ich erst hier angekommen, daher mochte ich nicht mich sogleich bei dir melden lassen!"
[JJ 19.18] Und der Cornelius sagte, den Joseph aufhebend: "O Mann! sei des unbesorgt, es ist schon alles in der Ordnung! Lasse mich aber auch hineintreten und sehen, wie du hier eingelagert bist!"
[JJ 19.19] Und Joseph führte den Cornelius in die Höhle. Als aber dieser das Kindlein erblickte, wie Es ihm entgegenlächelte, da erstaunte er ob solchen Benehmens des Kindleins und sagte: "Beim Zeus, das ist selten! Ich bin ja wie neu geboren, und nie noch habe ich eine solche Ruhe und Freude in mir gewahret! – Fürwahr, heute sind Geschäftsferien, und ich bleibe euer Gast."
[JJ 19.4] Ich aber weiß nicht, wo in der Stadt sie gehalten wird; lasse daher die Salome hier bei der Maria, mich aber führe mit meinen Söhnen hin zu dem römischen Hauptmann, der da die Beschreibung führt!
[JJ 19.5] Vielleicht werden wir sogleich vorgenommen werden, so wir sicher die ersten dort sein werden?"
[JJ 19.6] Und die Wehmutter sagte zum Joseph: "Gnadenvoller Mann, höre mich an! – Der Hauptmann Cornelius aus Rom wohnt in meinem Hause, das schier eines der ersten ist in der Stadt.
[JJ 19.7] und hat daselbst auch seine Amtsstube. Er ist zwar ein Heide, aber sonst ein guter und rechtlicher Mensch; ich will hingehen und ihm alles anzeigen bis auf das Wunder, und ich meine, die Sache wird abgetan sein!"
[JJ 19.8] Dieser Antrag gefiel Joseph wohl, da er ohnehin eine große Scheu vor den Römern, besonders aber vor der Beschreibung hatte; er bat daher obendrauf noch die Wehmutter, solches zu tun.
[JJ 19.9] Und die Wehmutter ging und fand den Cornelius, der noch sehr jung war und am Morgen gerne lang schlief, noch im Bette und gab ihm alles kund, was da notwendig war.
[JJ 19.10] Cornelius aber stand sogleich auf, warf seine Toga um und sprach zu seiner Hausherrin: "Weib, ich glaube dir alles; aber ich will dennoch selbst mit dir hingehen, denn ich fühle einen starken Drang dazu!
[JJ 19.11] Es ist nach deiner Erzählung nicht weit von hier, und so werde ich zur rechten Zeit noch am Arbeitstische sein! Führe mich also nur gleich hin!"
"Cornelius lebte vor etwa 2000 Jahren; er war Berufssoldat und weder Jude noch Christ. Für die junge christliche Gemeinde galt er als Heide, somit als unrein und verloren. Was die junge christliche Gemeinde damals nicht wusste, war, dass Cornelius und seine Familie sich doch zu Gott bekannte und er darüber hinaus viel für Hilfsbedürftige tat. Das Stephansstift Hannover, eine evangelische Stiftung des privaten Rechts, seit 130 Jahren tätig, hat das Cornelius-Werk 1990 gegründet. Wir suchten damals einen Namen, der einen Bezug zur Stadt Burg hat und zum Umfeld. Der Bezug zur Stadt Burg ist dadurch hergestellt, dass diese eine alte Garnisonsstadt ist und Cornelius ein Hauptmann war; das Umfeld durch die Geschichte der DDR nicht christlich geprägt ist, es aber Menschen in den von uns übernommenen Einrichtungen gab, die sich zum Christentum bekannten." Das Cornelius-Werk ist tätig in der Alten- und Jugendhilfe und ist Mitglied im Diakonischen Werk der evangelischen Kirche. Im Internet zu finden unter www.cornelius-werk.de. |
Die Cornelius-Vereinigung ist heute eine Gemeinschaft christlicher deutscher Soldaten aller Dienstgrade und ihrer Familien sowie von ehemaligen Soldaten. Sie führt insbesondere so genannte Rüstzeiten durch. Dies sind Veranstaltungen, auf denen Mitglieder und Nichtmitglieder über Fragen des Glaubens ins Gespräch kommen können. (Im Einzelnen: http://www.cov.de/) Die beiden ersten Absätze der Selbstverpflichtung, die die Mitglieder eingehen, lauten: "Ziel aller Arbeit ist die Verkündigung des Evangeliums, die Stärkung der Glaubenden und die Förderung der Gemeinschaft in Jesus Christus. Der klare Glaubensbezug ist stets die Grundlage aller Aktivitäten. Auf Aktionen ohne Glaubensbezug verzichtet die CoV." |