Beim westfälischen Adel nicht selten
Vermutlich war auch in Deutschland seit dem 16. Jh. der Vorname Cornelius/Cornelia nicht selten, zumindest nicht im Nordwesten. Dazu mag die Nähe zu den Niederlanden beigetragen haben. Beim Adel bestanden zudem mancherlei verwandtschaftliche Bande dorthin. Sieht man daraufhin die 1755 bis 1760 erschienene Westphälische Geschichte von Johann Diederich VON STEINEN durch, die vorzugsweise die Adelsgeschlechter der Grafschaft Mark (heute in etwa die Städte Hamm, Kamen, Unna, Hagen) behandelt, ist Cornelius/Cornelia zwar nicht häufig, aber auch nicht ausgesprochen selten. Wie weit der Vorname beim "einfachen Volk" verbreitet war, bleibt allerdings offen.
Laut von Steinen lebte ein Cornelius von der Reck in Livland, hatte aber keine Kinder. Sein Vater war Wenmar, Herr zur Kemna und Stipel, Drost zu Blankenstein und Werden (1465–1552) (15. Stück S. 73). Aus der Zeit vor etwa 1628 wird ein Cornelius Meve in Bockum erwähnt (12. Stück S. 685). Der Großvater der 1744 "beschworenen" Kapitularin des hochadligen Damenstiftes Fröndenberg Charlotta Dorothea Quad von und zu Wickrad hieß Cornelius Quad von und zu Wickrad (2. Stück S. 734). Über einen Cornelius v. Hüchtenbrock heißt es bei von Steinen (28. Stück S. 869): "Er war zwar ein reicher, aber verschwenderischer Herr. Im Jahre 1624 verkaufte er einen Zehenden, welcher jährlich 1290 Gulden einbrachte, und im Jahre 1631 verkaufte er an Pasquina Dedel, Witwe Jacob v. Hoef, vier Hufen vor 40.000 Gulden."

An Cornelias finden sich folgende in dem Werk:
Mitte des 16. Jh. ist Gert oder Gottfrid Torck mit Cornelia v. Harff verheiratet (18. Stück S. 1022).
Lubbert Torck, Herr zu Heesbeen ist in erster Ehe mit Cornelia v. Lockhorst verheiratet, die 1585 stirbt (18. Stück S. 1023).
Im 16. Jh. ist Heidenreich Droste zu Vischering mit Cornelia Kettler zur Hovestadt verheiratet (12. Stück S. 936).
Christian Victor v. Plettenberg zu Osterwide, Herr zu Osterwide, Goens und Oldersum vermählte sich am 18. März 1607 in zweiter Ehe mit Cornelia Kettler zu Neuassen und Mullen (28. Stück S. 851).
Anfang des 17. Jh. ist Diederich Herman Freyherr v. Merfeld (†1688) mit Cornelia Droste zu Vischering (†19.10.1645) verheiratet (12. Stück S. 937). Das Grabmal der Eheleute mit Ahnentafel befindet sich in der Kirche von Wolbeck. Cornelias Großmutter war die vorgenannte Cornelia Kettler zu Hovestadt.
Ihre Enkelin Hedwig Cornelia Catrina v. Schwansbell ist mit Johan Adolph v. Syberg verheiratet und stirbt 1747 (12. Stück S. 937).
Christian v. Wartensleben (1630–1692), Reichsgraf, Obrist in Holland, ist verheiratet mit Cornelie Riviere de Archort. (18. Stück S. 1003).

In der weitverzweigten westfälischen Familie v. Merfeld aus dem Raum Dülmen taucht schon früh der weibliche Vorname Nelle auf, wahrscheinlich die niederländische Form von Cornelia. So heiratet der 1444 verstorbene Gerd von und zu Merfeld eine Nelle von Krampen (Kramme, in den Niederlanden?). Ihre Enkelin Nelle von Merfeld heiratet 1485 Bernd v. Vittinghoff genannt Schele. In der nächsten Generaton heiratet 1506 eine Nelle von Merfeld Arndt v. Raesfeld zu Hamern (A. Fahne von Roland: Geschichte der Dynasten, Freiherrn und Grafen v. Bocholtz, 1. Bd. 2. Abteilung, Cöln, 1859, S. 119)

Schon 1179 ein Cornelius von Nesselrod
Überraschend ist, dass von Steinen bei der Geschichte der Familie von Nesselrod, deren Stammsitz an der Wupper zwischen Solingen und Köln lag, einen "Cornelius v. Nesselrod" nennt, der bereits 1179 in Köln an einem Turnier teilnahm (12. Stück S. 1027). Auch nach Prof. Dr. Zenders vielfach zitiertem Werk über die mittelalterliche Heiligenverehrung gab es in Köln schon im 12. Jh. den Vornamen Cornelius. Die Cornelius-Verehrung in der Severinskirche in Köln muss sich also schon damals in Form von entsprechenden Vornamen in der Umgebung ausgewirkt haben. Dies geht auch aus dem einschlägigen Standardwerk, dem Historischen Deutschen Vornamenbuch von Wilfried SEIBICKE, 1996, hervor. Danach ist Cornelius dreimal im 12. Jh. im Rheinland belegt und je einmal 1231–1240 und 1261–1270 im Kölnischen Westfalen, ferner 1257 in Heisterbach (Königswinter am Rhein), in einem Kölner Matrikel von 1489 neunmal und von 1558 dreimal, in Ostfalen 1330/49 Kornelius (mit K); ferner wird um 1498 im Totenbuch des Klosters Königsdorf/Niederrhein ein Cornelius de Breda aufgeführt.

Bonner Kanoniker Cornelius Krufft
Im Kreuzgang des Bonner Münsters steht auf der Westseite eine große steinerne Grabplatte für zwei Kanoniker des früher hier befindlichen Cassius-Stiftes. Einer von ihnen ist der im Jahre 1567 gestorbene Cornelius Krufft.

Hof Cornelius in Oberaden
Im Raum Kamen/Bergkamen gab es Cornelius auch als Familiennamen. Wie der Heimatforscher M. Litzinger mitteilt, gab es in (Bergkamen-)Oberaden um 1750 einen Bauernhof namens Cornelius. Dem entspricht, dass Theodor EIMER in der Geschichte von Haus Reck in (Hamm-)Lerche einen Cornelius (als Familiennamen) aufführt, der in der 2. Hälfte des 18. Jh. Gerichtsschreiber auf diesem Adelsitz war. Vermutlich stammte dieser von dem 7 km entfernten Hof Cornelius.

Auch weiter im Norden war der Vorname Cornelius anzutreffen: So war 1607 ein Cornelius Henßendorff Vogt zu Hopsten, eine Gemeinde etwa 30 km nordwestlich von Osnabrück, die später durch ihre Wanderhändler, die Tödden, weit bekannt wurde.

Seehundjäger Wilhelm Cornelius Altmann
Eine der bekanntesten Familien auf der ostfriesischen Insel Juist ist die Familie Altmann. Im Küstenmuseum im Ortsteil Loog ist ihr ein ganzer Stand gewidmet. Einer ihrer prominenten Vertreter war danach Wilhelm Cornelius Altmann (6.2.1868-6.7.1960), dessen Beruf mit "Kaufmann, Präparator, Seehundjäger" angegeben wird. Als im 19. Jh. der Fremdenverkehr auf Juist stark zunahm, kam bei den Inselbewohnern eine neue Erwerbsquelle auf: Die geführte Seehundjagd. Wilhelm Cornelius und sein Bruder Peter Warner, die über viel Jagderfahrung und das erforderliche Gerät verfügten, engagierten sich hier besonders. Ihr Ruf drang bald bis in die höchsten deutschen Adelskreise.
Von anderen Trägern des Vornamens Cornelius auf Juist war nichts zu erfahren. Es soll ihn aber früher gegeben haben.


Cornelius Fudge, Minister für Zauberei
An der Wende vom 2. zum 3. Jahrtausend ist der im alten Rom einst so berühmte Name Cornelius wieder aktuell geworden. Fast jedes Kind, zumindest in der westlich orientierten Welt dürfte ihn jetzt wieder kennen – und auch manch Älterer. Dies dank Harry Potter! In den in riesigen Auflagen erschienenen Büchern von J. K. Rowling tritt nämlich ein Cornelius Fudge auf. Im 2. Band (Harry Potter und die Schreckenskammer) trägt sogar ein ganzes Kapitel, und zwar das 14., diesen Namen. Cornelius ist nämlich "Minister für Zauberei". Beschrieben wird er dort als kleiner, korpulenter Mann mit zerzaustem grauen Haar (im Original: a short, portly man with rumpled grey hair) in einer merkwürdigen Kleidermischung: Nadelstreifenanzug, scharlachrote Krawatte, langer schwarzer Umhang, spitze purpurfarbene Stiefel und limonengrüner Bowler-Hut. Im 1. Harry-Potter-Band wurde er bereits von jemanden als Stümper ("bungler") bezeichnet. In der Tat gehört er nicht zu den ruhmreichen Akteuren in Potters Abenteuern. Infolge seines herausragenden Amtes tritt er in sechs der sieben Bände auf, bis er schließlich in Band 6 Harry Potter und der Halbblutprinz wegen Unfähigkeit abgesetzt wird.

Wie von Engländern zu hören, klingt der Name Cornelius bei ihnen heute "old, dignified, mysterious" (alt, ehrwürdig, geheimnisvoll). In Wikipedia (vom 15.7.2007), wo Cornelius Fudge wie alle anderen auftretenden Personen näher beschrieben wird (unter Figuren der Harry-Potter-Romane) heißt es, Cornelius klinge "pompös-lateinisch" und die Koseform Corny bedeute "spießig, veraltet".
Übrigens bedeutet sein Familienname Fudge (gesprochen: fatsch) Karamelbonbon.

Es hat den Anschein, dass bei den meisten der vielen Übersetzungen in andere Sprachen der Vorname Cornelius beibehalten wurde, auch wenn es dafür eine eigene Form in der betreffenden Landessprache gibt (der Verfasser hat aber bisher nur wenige Exemplare überprüfen können). So wurde im Französischen nicht etwa Cornelius mit Corneille oder Cornély übersetzt, offenbar um den etwas antiquierten Klang von Cornelius zu bewahren. Eine Ausnahme bilden die Niederländer. Sie verwendeten ihre populäre Form Cornelis und übertrugen auch den Familiennamen Fudge ins Niederländische.


Cornelius auch in anderen Teilen Deutschlands
Die männliche Form Cornelius war in anderen Teilen Deutschland ebenfalls zu finden, wenn auch weit weniger häufig als die weibliche Form. SEIBICKEs Historisches Deutsches Vornamenbuch, 1996, weist neben den vorstehend bei Westfalen angeführten Stellen eine Anzahl Belege für das Vorkommen von Cornelius in anderen Teilen Deutschlands auf. Die interessantesten dürften sein:
1421 in Bremen
1454 in Ostfriesland
1522 ein Karnillis Bodeker in Hildesheim
1589 ein Karnillis Schokell in Hildesheim, 1590 als Carnillies Schockel aufgeführt
1525–1528 in Wernigerode am Harz
1559 ein Cornelius Winterbach aus Rothenburg o. T. und 1594 ein Cornelius Schellhorn aus Ochsenfurt, beide am Gymnasium in Rothenburg
ein Kornelius Becker, geboren 1561 in Leipzig
zwischen 1587 und 1770 ist in Hasefeld/Nord-Ost-Hannover der Vorname Corleiss oder Corleuss "nicht selten". Der betreffende Archivar führt diese Namen auf Cornelius zurück
1564 ein Cornilliuß Drewes in Südkampen (Gemeinde Walsrode, Niedersachsen)
14./15. Jh. in Reval (heute Tallinn in Estland)
1615 ein Cornelius Eckardt aus Teutleben in Laucha/Thüringen
1618 zweimal in Leer (Ostfriesland)
ein Cornelius Probst, geboren um 1662 in Andechs (Kreis Starnberg in Bayern)
ein Frz. Cornelius Ernst, geboren 1696 in München
1706–1856 neunmal in Flamersheim (Gemeinde Euskirchen im Rheinland)
1756–1905 viermal in Oberwinter (Gemeinde Remagen im Rheinland)
ein August Cornelius Stockmann, geboren 1751 bei Leipzig
ein Cornelius von Rauch, geboren 1853 in Dorpat (Estland)
1911 zweimal in Mannheim
1981–1990 20-mal in der DDR
1984–1986 und 1987–1989 je 13 mal in Österreich


1734 im Breslauer Dom
Der Vorname Cornelius blieb schon in früheren Jahrhunderten nicht auf die Niederlande beschränkt. Im gotischen Dom zu Breslau (heute Wroclaw in Polen) befindet sich im Chorrundgang an prominenter Stelle, nämlich auf der Rückseite des Hauptaltars und gegenüber der berühmten Marienkapelle ein großes Epitaph für einen geistlichen Würdenträger des Domes, nämlich für den Domprobst
Cornelius de Strattmann
aus Beienbach und Orth, gestorben am 9. September 1734 im Alter von 69 Jahren. Eine große schwarze Marmortafel unter seinem Porträt zählt seine vielen Verdienste auf. Bei Domführungen wird gern auf ein kleines Marmorrelief unter der Tafel hingewiesen. Es zeigt ein Kind, das Seifenblasen in die Luft bläst, was die Vergänglichkeit aller irdischen Dinge symbolisieren soll.
Welche Bewandtnis es mit diesem Cornelius hat, dürfte wohl erst ein genaues Studium des lateinischen Textes ergeben. Jedenfalls ist schon vor über 250 Jahren im weit östlich gelegenen Breslau ein Mann mit dem Vornamen Cornelius zu Amt und Würden gekommen. Möglicherweise hängt mit diesem Cornelius zusammen, dass 1765 eine der Domglocken dem hl. Cornelius gewidmet wurde.

Jetzt (Juni 2008) gibt es Klarheit darüber, warum ein in Holland gebräuchlicher Name in Breslau auftauchte. Der Verfasser erhielt dazu eine E-Mail von einem Ruud Straatman aus Amsterdam.
Danach ist Cornelius am 7. September 1666 in Kleve als Sohn des Theodor Althet Heinrich Straetman (auch "von Strattmann") geboren. Dieser wiederum war 1637 geboren, und zwar ebenfalls in Kleve, und verstorben in Wien am 25. Oktober 1693. Die Mutter des Cornelius war Anna Maria Mechtildis Moliaert van Zierickzee, geboren 1641, verstorben in Linz (Österreich) am 19. Juli 1684. Theodor und Anna Maria hatten in Utrecht (Niederlande) am 2. Juli 1661 geheiratet. Theodor Straetman, der Vater von Cornelius, war Oberster Hofkanzler des Habsburgischen Kaisers Leopold I., ein Diplomat, der es bis zum Reichsgrafen schaffte (30. September 1685).
Seine Familie stammte aus den Niederlanden (Utrecht/Gelderland); Theodors Vater war wie viele andere damals nach Kleve (am Niederrhein, seinerzeit Sitz eines Herzogtums) gezogen, um Karriere zu machen.
Offizielle Titel von Theodor Straetman waren: Reichsgraf von Strattmann und Peuerbach, Herr von Orth a/d Donau, Bruck a/d Aschach, Spättenbrunn, Haiding und Schmiding in Rothenburg am Inn (alles Orte in Österreich, Breslau gehörte damals zum Hause Habsburg).
Mit "aus Beienbach und Orth" sind die Orte Peuerbach und Orth in Österreich gemeint.


Tischbein-Gemälde: Cornelia Adrienne Gräfin Bose
Ein bekanntes Gemälde von Johann Friedrich August Tischbein (1750-1812) trägt den Titel Cornelia Adrienne Gräfin Bose. Es entstand im Jahre 1798, Maße 210 x 138 cm, und befindet sich heute im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. Das stimmungsvolle Bild zeigt die Gräfin in langem Gewand, wie sie gerade ein kleines Kind in ihre Arme nimmt. Die Boses sind ein uraltes sächsisches Adelsgeschlecht. Dem Verfasser ist aber nichts über diese Gräfin bekannt.
Das Gemälde ist auch abgebildet in dem 2007 erschienenen amerikanischen Werk 1001 Paintings You Must See Before You Die von Professor Stephen FARTHING (in Deutsch seit 2008 auf dem Markt unter dem Titel 1001 Gemälde: die Sie sehen sollten, bevor das Leben vorbei ist).

Bekannt wurde der Franziskanerbruder Cornelius Schmitt, geboren 1711 in Waldstetten bei Tauberbischofsheim, gestorben 1779. Er war ein Vertreter der berühmten Wessobrunner Schule" bei Weilheim in Oberbayern und baute die Erweiterung des Klosters in Spalt (Eichstätt), das Kloster Marienthal/Sieg sowie das Franziskanerkloster auf dem Frauenberg bei Fulda und dessen Rokoko-Kirche.
Auf dem Frauenberger Klosterfriedhof lautet übrigens ein Grabstein: "Br(uder) Cornelius Biel 1880–1955".

Im preußischen Stettin in Westpommern (heute in Polen: Szczecin) wurden die beiden noch erhaltenen barocken Stadttore dort, das Hafentor und das Tor der Preußischen Huldigung, in den 1720er Jahren nach Plänen des Architekten Cornelius von Walrave erbaut, der in Berlin tätig war (und ein Holländer gewesen sein soll).
Bei Cornelius Gurlitt, der als Bahnbrecher der Barockforschung großen Einfluss auf die neubarocke Architektur ausübte, kann man ahnen, wie er an seinen Vornamen kam. Seine Familie stammte nämlich aus dem Hamburger Raum. Er selbst wurde 1850 in Nischwitz bei Wurzen (östlich von Leipzig) geboren (gest. 1838) und lehrte von 1890 bis 1920 an der Technischen Hochschule Dresden. Nach ihm ist auch eine Straße im Süden Dresdens benannt. Sein Enkel ist der 1932 geborene Cornelius Gurlitt, der 2013 mit der von seinem Vater geerbten Kunstsammlung in die internationalen Schlagzeilen kam.


Cornelius: Till Eulenspiegels Eule
Ein alter Name bleibt jung. Nicht nur Cornelius Fudge, der Minister für Zauberei in den Harry-Potter-Geschichten, macht den Namen Cornelius bei Kindern weltweit bekannt. Im Oktober 2003 kam der Film "Till Eugenspiegel", eine deutsch-belgische Koproduktion, in die deutschen Kinos. Der mit 15 Millionen Euro Produktionskosten bislang teuerste deutsche Zeichentrickfilm soll vor allem auch im Ausland Geld einspielen. Einer der Hauptdarsteller des Films, dessen Name häufig fällt, ist Till Eulenspiegels Eule, genannt Cornelius. Auch hier die Frage: Warum bekam sie den Namen Cornelius. Die anvisierte Zielgruppe, in der Hauptsache jüngere Kinder, hat wohl kaum etwas von den römischen Corneliern, vom verbummelten Studenten Cornelius oder dem Maler Peter von Cornelius gehört. Möglicherweise allerdings von Cornelius Fudge bei Harry Potter.
Noch eine andere Hauptdarstellerin trägt einen einschlägigen Namen: Nele, des Bürgermeisters Töchterlein und später Eulenspiegels Herzallerliebste. Wie schon im Kapitel "Cornelia von Cornelius" dargelegt, ist oder war Nele eine gebräuchliche Kurzform von Cornelia.

Medicus Cornelius im Hexendrama
Eine der Hauptfiguren in dem 2009 erschienenen Erfolgsroman Die Seelen im Feuer der Historikerin Sabine WEIGAND über die Hexenverfolgung 1630 in Bamberg ist der Arzt Cornelius Weinmann. In dem genauestens recherchierten Drama ist er eine erfundene Gestalt. Der Roman wurde verfilmt und am Montag, dem 2.3.2015, vom ZDF als "Fernsehfilm der Woche" gezeigt und sehr gelobt. Regisseur Urs Egger. Cornelius wurde von Mark Waschke gespielt.
Warum wählte die Verfasserin den Namen Cornelius? Er erschien ihr offenbar passend für diesen aufrechten, sympathischen Arzt in einer vergangenen, düsteren Zeit.

Cornelius Delano Tuckerman: Titelheld im Jugendbuch
Im September 2013 erschien ein Jugendbuch mit dem bizarren Titel Die absolut unglaublichen und zu 113 % wahren Geschichten des Cornelius Delano Tuckerman. Verfasst wurde es von dem bekannten Kinder- und Jugendbuchautor Frank Maria REIFENBERG (geb. 1962), der auch Drehbücher für Film und Fernsehen schreibt und in Köln wohnt. Auch hier: Warum wählte er für den Helden dieser phantastischen Geschichte um eine Seifenkiste diesen Namen? Jedenfalls dürfte auch hier der Vorname Cornelius Assoziationen mit etwas Antiquiertem, außer dem Üblichen Liegenden wecken.


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