Wappen im Wappenbilderlexikon
In dem 1997 erschienenen Großen Wappen Bilder Lexikon der bürgerlichen Geschlechter Deutschlands, Österreichs und der Schweiz von Ottfried NEUBECKER finden sich folgende Wappen, die mit dem Namen Cornelius/Cornelissen in Zusammenhang zu stehen scheinen. Eine Erklärung zu den einzelnen Abbildungen gibt das Werk nicht; die Wappen sind nach ihren Hauptmerkmalen aufgelistet wie Musikinstrumente (Coronilliessen), Hammer (Corneli), Hexagramm (Corneli I) und Einhorn (Cornills).

Das Einhorn im Wappen
Das Einhorn als Wappentier ist zahlreich vertreten, vielleicht weil das Ross mit dem mächtigen Horn auf der Stirn ein sehr populäres Fabelwesen war (auch im Märchen vom Tapferen Schneiderlein). Es galt als das stärkste, unaufhaltsamste aller tierischen Geschöpfe. Nur wenn es eine reine Junfrau sieht, wird es zahm und legt sich vor ihr nieder; es war daher auch Attribut der Jungfrau Maria.

Für Träger von Namen mit der Anfangssilbe Corn (lateinisch cornu = Horn) bietet sich das Einhorn mit seinem großen, charakteristischen Horn als Symbol geradezu an.
So meldete sich 1999 im Internet beim Verfasser ein Karsten CORNELISSEN aus Gummersbach. Sein Vater Klaus, aus Leverkusen stammend, habe ihm folgende Erklärung für den Familiennamen gegeben: Corne = Horn und Lissen = Pferd. Cornelissen soll daher wohl Einhorn oder gehörntes Pferd bedeuten, eventuell ein Kriegsross bei den Rittern. Ihr Familienwappen zeige daher ein Pferd und sei zweigeteilt mit einer Muschel in der Mitte; die Farbe des linken Feldes sei braun.


Wie könnte das Cornelsche Wappen aussehen?
Die Cornelissens sind keine Adeligen und führen somit kein Wappen. Aber vielleicht sucht man doch einmal für den Familiennamen ein Bildzeichen, ein Emblem, ein Logo. Mehrere Möglicheiten bieten sich hier an:
Da ist zunächst das Horn. In Cornelius steckt das lat. Wort cornus = Horn. Gemeint ist damit zunächst das Horn z. B. eines Rindes und auch das daraus gefertigte Trinkhorn. So hält der heilige Papst Cornelius auf Darstellungen als Attribut, also zur Kenntlichmachung, meist ein Trinkhorn in der Hand.
Als zweites Symbol käme Papst Cornelius in Betracht, da auf seine Verehrung alle späteren Cornelius-Namen zurückgehen, sei es als Person oder die Papst-Insignien wie Tiara und Pedum, der Papststab mit dem dreifachen Kreuz.
Das dritte Zeichen könnte die Abbildung des Klosters Kornelimünster bei Aachen sein (Cornelimünster = Kloster des Cornelius). Hier werden seit 1100 Jahren die Reliquien des heiligen Cornelius verehrt. Oder auch die Darstellung einer anderen Kirche, in der Cornelius verehrt wird.
Schließlich wäre an ein Blatt und/oder an die Frucht der Kornelkirsche zu denken. Der botanische Name für diesen Strauch lautet nämlich Cornus mas und bedeutet soviel wie "männlicher Hornstrauch". Er wurde früher auch Cornelius-Kirschbaum genannt.
Vielleicht auch noch der Schmuckstein Karneol, der z. B. im Englischen cornelian heißt.
Darüber hinaus könnte man auch je nach Zuneigung einen der bedeutenden Namensträger versinnbildlichen, z. B. eine Schreibfeder für den römischen Geschichtsschreiber Cornelius Nepos, einen Pinsel für den Maler des Manierismus Cornelis Cornelissen, ein Ruder für den Schiffskapitän Jan Cornelissen in Grimmelshausens Simplizissimus usw. usw.
Der Kreativität sind hier kaum Grenzen gesetzt.

Und welche Farben sollte man für das "Wappen" nehmen? Auch hier besteht reiche Auswahl:
Horn: naturbelassen braun oder silbern für die später häufig aus Silber gefertigten oder silbern eingefassten Trinkhörner.
Mitra oder Papststab: golden oder silbern (als Grundfarbe weiß und gelb, die Farben der Päpste).
Abtei/Kirche: braun für Steine oder rot für Ziegel.
Kornelkirsche: grün für das Blatt, rot für die Kirsche.
Karneol: fleischfarben rot.

Der Verfasser bekam eine Fahne nach derartigen Kriterien zum 58. Geburtstag geschenkt (vgl. "Eine Fahne ganz individuell")


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