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"Cornelius, (auch:) Kornelius: männl. Vorn. lateinischen Ursprungs, der auf einen altrömischen Geschlechternamen (vielleicht zu lat. cornu "Horn") zurückgeht. Zur Verbreitung des Namens hat die Verehrung des heiligen Cornelius (Papst von 251 bis 253) beigetragen; Namenstag: 16. September."In dem 1959 erschienenen Handbuch der Namen und Heiligen von Otto WIMMER ist der Name des Papstes Cornelius erklärt als "der Horn-Feste, Dauernde". Im Heiligen-Lexikon von STADLER und HEIM, 1858, heißt es allgemein, Cornelius, Cornelia sei ein römischer Familienname; einige würden ihn ableiten von lateinisch cornum = Cornelkirsche, andere von lateinisch cornu = Horn und übersetzen: der bzw. die Starke, Kräftige, Getreue, Dauerhafte usw. Die meisten der heutigen deutschen Vornamen-Bücher sagen aber wohl völlig richtig, Cornelius bedeute "der aus dem Geschlecht der Cornelier". Dies bedeutet aber keineswegs, dass jeder, der in der Antike Cornelius hieß, verwandtschaftlich mit diesem berühmten Geschlecht verbunden war (s. Kapitel: "Zwei Dutzend Cornelius heilig gesprochen").
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1. Die Betonung wurde auf die erste Silbe verlegt, was eine Abschwächung, Zusammenziehung oder Tilgung der hinteren Silben zur Folge hatte.
2. Die Betonung blieb auf der gleichen Silbe wie im Fremdwort, doch fielen die vorausgehenden Silben weg, so dass das deutsche Wort mit der betonten Silbe anfängt.
Als Musterbeispiel für diese Entwicklung führt der dtv-Atlas Namenkunde von KUNZE, 1999, u. a. den Namen Cornelius an, bei dem die Betonung auf der zweiten Silbe liegt. Aus der ersten Alternative haben sich danach die Rufnamen Cornel und Gornell gebildet, aus der zweiten Alternative die Formen Nell(es), Nehl, Niel(s).
Geradezu klassische Beispiele hierfür finden sich im Niederländischen, wo die gleiche Sprachentwicklung fetzustellen ist: Die holländische Form Cornelis ist heute weitgehend ersetzt durch die populären Kurzformen Cor, Kees (= 1. Alternative) und Nelis, Neelie (= 2. Alternative).
3. Dazu gab es bei vielsilbigen Fremdnamen häufignoch eine weitere Möglichkeit, nämlich eine Anpassung durch Zusammenziehung. KUNZE bringt dazu als Beispiele, die bereits aus dem Mittelalter belegt sind, u. a. Threes für Theresia und Knelles für Cornelius.
Der Roman wurde in viele Sprachen übersetzt, wobei anscheinend der Name Cornelius jeweils beibehalten wurde (im französischen Original der Aussprache wegen mit einem Akzent über dem e: Cornélius). Die englische Fassung ist heute sogar im Internet zu lesen (www.elook.org/literature/dumas/the-black-tulip/). Schon 1921 wurde der Roman erstmals verfilmt, und zwar in den Niederlanden: ein 72-minütiger Stummfilm mit dem Titel De zwarte tulp; bekannt auch unter dem Titel The Black Tulip. 1937 erfolgte in Großbritannien eine 57-minütige Verfilmung ebenfalls unter dem Titel The Black Tulip. Schließlich produzierte und sendete die BBC 1956 in Großbritannien unter demselben Titel eine fünfteilige Fernsehserie von jeweils 30 Minuten. Die Hauptperson, Cornelius van Baerle, wurde von Douglas Wilmer gespielt. Auch vielen heutigen Schülern dürfte die Romanfigur Cornelius vertraut sein. Seit 2004 gibt der italienische Schulmittel-Verlag Cideb in Genua La Tulipe Noire als Übungsmaterial für Französisch Lernende heraus mit Audio-CD und Übungen, allerdings in sehr verkürzter Form (ISBN 978-88-530-0131-3). In Deutschland erfolgt der Vertrieb durch den Langenscheidt-Verlag. Auch der Klett-Verlag gibt eine Fassung für Schulen heraus. Es ist also ausreichend dafür gesorgt, dass der Vorname Cornelius im Bewusstsein bleibt - und mit den Niederlanden verbunden wird. Auf die aktuelle Namensgebung für Kinder scheint sich dies allerdings noch nicht ausgewirkt zu haben. Zwar ist Cornelius van Baerle nur eine fiktive Person. Sein Patenonkel Cornelis de Witt, der eine wichtige Rolle in dem Roman spielt, war ebenso wie sein Bruder Johan eine historische Persönlichkeit. Beide wurden am 20. August 1672 von einer Volksmasse umgebracht. Ein großes Denkmal zur Erinnerung an sie steht im Zentrum von Dordrecht. Falls auch insoweit Dumas' Roman historische Tatsachen wiedergibt, gab es auch eine Tulpensorte namens "Corneille de Witt", benannt nach der historischen Person gleichen Namens (Fiktion ist aber jedenfalls, dass diese Sorte in Dordrecht von seinem Patensohn Cornélius van Baerle gezüchtet wurde). |
Kees, Koos (kann auch von Jacob abgeleitet sein), Cos, Cor, Cors (kann auch von Christiaan abgeleitet sein), Corre (vor allem in den südlichen Niederlanden), Cornelus, Cornel, Corneel (vor allem im Süden der Niederlande), Corné, Cornee, Kreel, Krelis,für Cornelia:
Cora, Corlijn, Corneli, Cornelieke, Cornelien, Cornelijne, Cornelie, Cornélie, Cornelisje, Corneliske, dann noch Nelis, Neelie und Nellie.Dazu als männliche wie weibliche Form Conni (mit i, ie oder y am Ende), wobei auch eine Herleitung von Constanze oder anderen Vornamen in Betracht kommt.
Die Männer mit Bärten Es gibt heute im Deutschen zwei Fassungen. In der einen ( Die Mundorgel) heißt es "Jan und Jörg und Hein und Pit", in der anderen, wohl bekannteren Fassung (u. a. in Lieder, Songs und Gospels) "Jan und Hein und Klaas und Pitt". Hier die niederländische Fassung, wie sie schon 1856 überliefert wurde: Die große Überraschung für den Verfasser (der von einem in München lebenden Holländer informiert wurde, in dessen Familie der Name Cornelis seit etwa 1800 Tradition hat und dessen zweiter Vorname so lautet): Das Stück ist heute (2009) voll "in". In YouTube kann man gleich eine ganze Reihe Videos von niederländischen Interpreten oder Bands entdecken (www.youtube.com/watch?v=jxoNe-5D_M4, www.youtube.com/watch?v=9ZWrXAhWJSQ, http://www.youtube.com/watch?v=Ox7f_8RzJcE und noch mehr). Bei ihnen klingt Corneel nicht wie Kornehl, sondern wie Kornäll (2. Silbe betont und kurz, mit ä). Weitere Strophen lauten: Allen die ranzige tweebak lusten (Alle, die öligen Zwieback lieben) ... Al die van wijven en brandewijn houden (Alle, die Weiber und Branntwein lieben) ... Al die met ons de walrus killen (Alle, die mit uns das Walross killen) ... Al die dood en duivel niet duchten (Alle, die Tod und Teufel nicht fürchten) ... Anschließend kommt dann jeweils der Refrain mit der zweimaligen Nennung der Namen, der zum Mitsingen animiert und die Stimmung anfacht. In YouTube ist das Lied bei zwei Gruppen auch auf Deutsch zu finden, bei den "Ärzten" (www.youtube.com/watch?v=_djkSonjUTk) und den "Streunern", dann aber eben mit Hein statt Corneel als Bartträger. |
In den Lexika heißt es allerdings in der Regel, die Herkunft sei unbekannt oder umstritten. Nach anderen Erklärungen soll Yankee abgeleitet sein aus Janke, einer Verkleinerungsform von Jan, dem häufigsten Vornamen der Niederlande, oder von der indianischen Aussprache des französischen Wortes Anglais für Engländer. Die Version mit Jan und Kees dürfte aber zu den wahrscheinlichsten zählen und wäre damit ein weiterer Beleg für die Häufigkeit des Vornamens Cornelius/Cornelis unter den Niederländern des 17. Jh. |
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